Zugleich verführt und angewidert von diesem Lebensmotto begibt sich Peer auf die Suche nach sich selbst und muss nach unzähligen Phantastereien, unüberlegten Handlungen und gescheiterten Lebensentwürfen kurz vor seinem Lebensende feststellen, dass sein wahres Ich nicht aus einem gefestigten Kern, sondern – wie eine Zwiebel – lediglich aus unterschiedlichsten Schalen besteht. Einzig seine Geliebte Solvejg, die bis zum Ende auf ihn wartet und unbeirrt an ihn glaubt, ermöglicht einen vollkommen anderen Blick auf den Lebensweg des Peer Gynt.
Henrik Ibsens Drama aus dem Jahr 1867 dient Choreograph Gregor Zöllig als Vorlage für die tänzerische Auseinandersetzung mit den Themen Identitätssuche, Liebe, Sexualität, Hoffnung und Tod.
Der britische Komponist Gavin Bryars schreibt eigens für diesen Tanzabend neue Musik für die Bielefelder Philharmoniker auf der Grundlage von Edvard Griegs berühmten Peer-Gynt-Zyklus. Gavin Bryars, ursprünglich Jazz-Kontrabassist, ist Weggefährte von John Cage und hatte seinen Durchbruch als Komponist mit The Sinking of the Titanic (1969) und mit Jesus‘ Blood Never Failed Me Yet (1971). Er arbeitete weltweit mit wegweisenden Choreographen zusammen, u.a. mit Merce Cunningham, Lucinda Childs, William Foresythe, Carolyn Carlson und Edouard Lock.
Inszenierung und Choreographie Gregor Zöllig
Musikalische Leitung Elisa Gogou
Bühne und Kostüme Hank Irwin Kittel
Dramaturgie Diether Schlicker
Mit Alice Baccile // Gianni Cuccaro // Anna Eriksson // Joshua Haines // Ursina Hemmi // Dirk Kazmierczak // Tiago Manquinho // Brigitte Uray // Simon Wiersma // Bielefelder Philharmoniker