Aus Schulz‘ Buch schnitt Foer den Großteil der Wörter aus, selektierte und löschte, trug versteckte, unbewusste narrative Bedeutungen zutage. Der Gedanke der Selektion und des Aussparens zieht sich auch durch das Werk Liza Lims wie ein roter Faden. So lautet der Untertitel der Oper für Sopran, Bariton und ein Ensemble mit 16 Musikern »Cut-outs in time«, also »Ausschnitte in der Zeit«, denn »Tree of Codes« folgt keinem klassisch-linearen Erzählfluss, sondern verlegt die Handlung in eine Welt, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ebenso verschwimmen wie die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Es entstehen viele neuartige, wundersame Hybrid-Lebensformen, denen u. a. die eigens vom Ensemble Musikfabrik entwickelten Doppeltrichterinstrumente eine Stimme verleihen.
Der Schweizer Installationskünstler und Regisseur Massimo Furlan setzt die Geschichte eines Kindes in Szene, das seinen Vater bewundert, dessen Aufstieg und Erfolge ebenso wie seinen anschließenden Fall miterlebt. Die musikalische Leitung liegt in den Händen des jungen Londoner Dirigenten Clement Power, der sich – ebenso wie Furlan – damit erstmals dem Kölner Opernpublikum vorstellt.
Im StaatenHaus Saal 3
Libretto von Liza Lim frei nach Jonathan Safran Foers »Tree of Codes« und Bruno Schulz‘ »Die Zimtläden« › Eine Auftragskomposition der Oper Köln, Ensemble Musikfabrik und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, in Kooperation mit der Akademie der Künste der Welt ›
Musikalische Leitung Clement Power
Inszenierung Massimo Furlan
Bühne Massimo Furlan & Antoine Friderici
Kostüme Séverine Besson
Masken Julie Monot |
Video Bastien Genoux |
Licht Antoine Friderici
Dramaturgie Claire de Ribaupierre
Mit Emily Hindrichs, Diane Decker, Anne Delahaye; Christian Miedl, Carl Rosman, Yaël Rion, Stéphane Vecchione, Ensemble Musikfabrik
Vorstellungen 12., 14., 18. und 20. April › jeweils 19.30 Uhr (zum letzten Mal