Als ich mich das zweite Mal verliebte, war ich in China, und da ist die Vogelgrippe ausgebrochen. Und drei Jahre später war ich das erste registrierte Opfer der Schweinegrippe. Sollte ich je wieder Symptome von Verliebtheit zeigen, musst du sofort die Gesundheitspolizei verständigen, versprich mir das.“ Sein Freund, ein Schriftsteller mit Namen Wolf Haas, verfolgt die Reise des Benjamin Lee Baumgartner, der angeblich Abkömmling eines Indianerhäuptlings ist, und nicht nur nach der Liebe, sondern auch nach seinem Vater sucht.
Der preisgekrönte Roman Verteidigung der Missionarsstellung von Wolf Haas ist ein virtuoses, literarisches Vexierspiel, das auf der Bühne mit verschiedenen Videoebenen geschickt gespiegelt wird.
Wolf Haas, geboren 1960 in Maria Alm, studierte Germanistik und Linguistik, war Universitätslektor in Wales und arbeitete als Werbetexter. Als freier Schriftsteller wurde er vor allem mit seinen Kriminalromanen rund um den Detektiv Simon Brenner berühmt, von denen Komm, süßer Tod, Silentium!, Der Knochenmann und Das ewige Leben verfilmt wurden. Er erhielt drei Mal den Deutschen Krimipreis und außerdem den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis für den Roman Das Wetter vor 15 Jahren. Eine Adaption dieses Romans war 2005 unter der Regie von Sandra Schüddekopf am Schauspielhaus Graz zu sehen, Das ewige Leben wurde 2007 von Christine Eder hier auf die Bühne gebracht. Der Roman Verteidigung der Missionarsstellung wurde 2013 mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet.
Zur Regisseurin
Susanne Lietzow, geboren in Innsbruck, besuchte zunächst die Modeschule in Wien und absolvierte anschließend ein Studium der Bildhauerei in New York sowie eine Schauspielausbildung in Innsbruck. Es folgten Engagements als Schauspielerin am Theater Phönix in Linz und am DNT Weimar, wo sie jeweils auch Regie führte. Von 1997 bis 2000 war sie Gastdozentin für Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Seit 2005 hat sie, gemeinsam mit Maria Hofstätter und Dietmar Nigsch, die künstlerische Leitung des Projekttheater Vorarlberg inne und ist dafür als Regisseurin tätig. Susanne Lietzow inszeniert regelmäßig am Staatsschauspiel Dresden, so zum Beispiel Die Firma dankt von Lutz Hübner, Reineke Fuchs von Goethe, Die Ratten von Gerhart Hauptmann, die Uraufführung von Erich Kästners Klaus im Schrank sowie zuletzt Corpus Delicti von Julie Zeh und Das Gespenst von Canterville von Oscar Wilde. Sie ist außerdem am Schauspiel Hannover, am Schauspielhaus Wien, am Theater Phönix Linz und an der Garage X Wien als Regisseurin tätig. 2006 erhielt sie für How much Schatzi? nach H. C. Artmann gemeinsam mit dem Projekttheater Vorarlberg den Nestroypreis für die beste Off-Produktion. 2014 ist sie mit Höllenangst, das sie am Theater Phönix in Linz inszeniert hat, in der Kategorie „Beste Bundesländer-Aufführung“ wieder dafür nominiert.
Für die Bühne bearbeitet von Susanne Lietzow
Regie Susanne Lietzow
Bühne & Kostüme Marie-Luise Lichtenthal
Video Petra Zöpnek
Musik Gilbert Handler
Dramaturgie Mona Schwitzer
Benjamin Lee Baumgartner, Senior: Marc Fischer
Benjamin Lee Baumgartner, Junior: Jan Gerrit Brüggemann
Die Baum, Mutter: Steffi Krautz
Burgerverkäuferin: Seyneb Saleh
Manon, Mutter: Evi Kehrstephan
weitere Vorstellungen am 16. und 27. Dezember, jeweils 20 Uhr sowie ab Jänner
Tickets
T 0316 8000, F 0316 8008-1565, E tickets@buehnen-graz.com
I www.schauspielhaus-graz.com