Ilonka stammt zwar aus dem Kleinbürgertum, hat den Lebensstil und die Umgangsformen der höherstehenden Schicht aber perfekt verinnerlicht. Doch die Ehe scheitert - trotz oder wegen der unbedingten Liebe, die Ilonka ihrem Mann entgegenbringt. Die Erinnerung an eine dritte Person, das ehemalige Dienstmädchen Judit, steht zwischen dem Paar. Der Schriftsteller Lazar, Peters Jugendfreund, verwandelt als Beobachter die Dreiecksgeschichte in ein strategisches Spielfeld.
Márais Abgesang auf die großbürgerliche mitteleuropäische Welt ist weit mehr ist als eine klassische Dreiecksgeschichte zwischen Mann, Frau und Dienstmädchen. Vor den Kulissen der Budapester Zwischenkriegsperiode - in den großbürgerlichen Salons, eleganten Kaffeehäusern und kargen Dienstbotenzimmern - stellen sich vier unterschiedliche Menschen dieselbe Frage nach der Existenz echter Gefühle und kultureller Verwurzelung. Sylvia Haider hat den erfolgreichen Roman des brillanten Zeitdiagnostikers Sándor Márai für die Bühne adaptiert, und der junge Regisseur Rudolf Frey wird diesen großen Stoff im Kasino am Schwarzenbergplatz inszenieren.
Wandlugen einer Ehe
Von Sándor Márai
in einer Bearbeitung von Sylvia Haider
Regie: Rudolf Frey
Bühne: Vincent Mesnaritsch
Kostüme: Elke Gattinger
Musik: Karl Stirner
Dramaturgie: Britta Kampert