Die Beziehungen der vier zueinander spiegeln ein überaus komplexes Geflecht wider; die anfänglich
kultivierte Fassade, die elegante, mit Witz und Ironie geführte Konversation werden schnell zum Einsturz gebracht. Sichtbar werden die fragilen Lebenskonzepte einer Gesellschaft, der alles zu jeder Zeit verfügbar und möglich scheint – eine Welt zwischen Individualitätsriten, Globalisierungsprozessen,
Adoptionsverfahren, neuem Biedermeier, konventionellem Familienmodell, ruralen Rückzugsfantasien,
ökonomischer und ökologischer Ressourcenvergeudung, Markt und Risikoveranlagung, Geld und Geist,
Kapital und Krise. Eine Zimmerschlacht in neuem Gewand, die in der Tradition von August Strindberg,
Edward Albee und Yasmina Reza Geschlechter- und Sozialverhältnisse pointiert auslotet.
Bastian Sistig
geboren 1990 in Berlin. Nach dem Abitur u.a. Assistent beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Studium der Philosophie und Judaistik, seit 2013 Theaterregiestudium an der HfMDK Frankfurt. Stücke: u.a. Sag
mir wer ich bin und ich sag dir wie ich heiße (UA 2011 in eigener Regie, Theater Verlängertes Wohnzimmer Berlin), Auf den Scheiterhaufen mit der Theorie (UA 2013 in eigener Regie, Theater
Verlängertes Wohnzimmer Berlin), Gestern ging‘s mir gut, Die Klospülung der Gefühle und Letzter Halt
Hoffnung. Außerdem Arbeit an Kurzfilmen und Videoarbeiten, u.a. im Performancekollektiv plakomantik
eintausend. Am Schauspielhaus Wien nahm er 2012 am Autorenprojekt stück/für/stück teil und gewann mit Was es bedeutet baden zu gehen den Publikumspreis.
Sebastian Schug
geboren 1979 in Leverkusen. Regiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. 2006 erhielt er den Kurt-Hübner-Förderpreis für junge Regisseure der Deutschen Akademie der darstellenden Künste. Inszenierungen: u.a. am Nationaltheater Weimar, Staatsschauspiel Dresden,
Theater Bremen, Nationaltheater Mannheim, Staatstheater Kassel, schauspiel hannover, Badischen
Staatstheater Karlsruhe und Theater und Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg (von 2007
bis 2010 als Hausregisseur). Am Schauspielhaus Wien inszenierte er wohnen. unter glas (UA 2008)
von Ewald Palmetshofer, Invasion! (ÖEA 2009) von Jonas Hassen Khemiri, Die Überflüssigen (ÖEA
2010) von Philipp Löhle; herzwurst. immer alles eine tochter von Ewald Palmetshofer, Mauerschau von
Clemens J. Setz und Amy von Claudius Lünstedt (alle UA 2010 im Rahmen der Serie Die X Gebote)
sowie Eine amerikanische Nacht – Auszüge aus vier aktuellen US-Theaterstücken (szenische Einrichtung
2013) und Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel (ÖEA 2014) von Theresia Walser
Mit
Steffen Höld Karsten, Dozent für Sozialanthropologie
Barbara Horvath Franziska, Museumspädagogin
Myriam Schröder Marianne, Volkswirtin
Simon Zagermann David, Werbedesigner
Regie + Bühne Sebastian Schug
Kostüme Anna Panzenberger