Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: "X Jahre Kriegsfreiheit" von Leon Engler im Theater Drachengasse WienUraufführung: "X Jahre Kriegsfreiheit" von Leon Engler im Theater...Uraufführung: "X Jahre...

Uraufführung: "X Jahre Kriegsfreiheit" von Leon Engler im Theater Drachengasse Wien

Premiere 5. Mai 2014, 20 Uhr, Theater Drachengasse, BAR&CO. -----

Was tun, wenn Wohlstand und Möglichkeiten im Überfl uss vorhanden sind, aber nichts davon mehr

wirklich befriedigt? Die Antwort auf diese Frage hat der Autor Leon Engler (*1989) in seinem Theatertext „X Jahre Kriegsfreiheit“ über die „Generation Y (why)“ radikal zu Ende gedacht.

 

Gemeinsam mit Regisseur Michael Schlecht (*1980) reichte er 2013 sein Projekt beim Nachwuchs-Theater-Wettbewerb des Theater Drachengasse ein. Dieses wurde schließlich von einer vierköpfi gen Jury aus insgesamt 98 Einreichungen zum Thema „Empört euch!“ zum Siegerprojekt gekürt. Der von der Stadt Wien mit 5000 Euro dotierte Preis ermöglicht es Engler und Schlecht nun, ihr 20-minütiges Projekt unter professionellen künstlerischen Bedingungen abendfüllend für die Bühne auszuarbeiten. Das Ergebnis ist ab 5. Mai in der BAR&CO des Theater Drachengasse zu sehen.

 

Das irritierende Gefühl, das aufkommen kann, wenn ein Krieg für lange Zeit ausbleibt Im Zentrum des Stückes steht der junge Thazar, Jahrgang 198X. Im Frieden geboren und im Wohlstand aufgewachsen, verzweifelt er am Überangebot an Möglichkeiten und am permanenten Sonnenschein, dessen „Schönheit einen zu Brei zerquetscht.“ Vor dem Hintergrund seiner vermeintlichen „Überfreiheit“

entwickelt Thazar schließlich eine regelrechte Lust auf Unfreiheit und Zerstörung. Thazar kann als Vertreter der sogenannten „Generation Y (why)“ angesehen werden. SoziologInnen bezeichnen damit die in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts geborenen, jungen Erwachsenen, für die es oftmals schwer ist, angesichts der Fülle an Chancen und Perspektiven, ihren Platz im Leben zu fi nden.

 

Der Wettbewerb

Der Nachwuchs-Theater-Wettbewerb des Theater Drachengasse wurde 2008 zur Förderung junger, innovativer TheatermacherInnen ins Leben gerufen und wird von vielen Nachwuchs-KünstlerInnen als Sprungbrett genutzt. Am 22. Juni 2013 wurden nach einem intensiven und mehrstufigen Auswahlverfahren die PreisträgerInnen bekannt gegeben. Leon Engler und Michael Schlecht erhielten für ihr Projekt „68 Jahre Kriegsfreiheit“ den von der Stadt Wien zur Verfügung gestellten Jurypreis (5.000 Euro). Katharina Tiwald und Julia Kneussel konnten mit „Die Kümmerinnen“ den Publikumspreis (1.000 Euro) für sich erringen. Die Jury bestand aus Christian Felber (freier Publizist, Attac Österreich), Genia Enzelberger (Kuratorium für Theater, Tanz und Performance der Stadt Wien) und Harald Posch (Garage X). Der Jurypreis ermöglicht jungen KünstlerInnen, ihr Stück in einer abendfüllenden Version auszugestalten und zu präsentieren.

 

Die BAR&CO des Theater Drachengasse bietet Raum für Gast- und Koproduktionen und ergänzt den

Spielplan durch ein spartenübergreifendes und offenes Programm aus den Bereichen Theater, Musik,

Literatur, Performance und Improvisations-Theater.

 

Biographien

Leon Engler – Text

Leon Engler, geb. 1989, studierte in Wien und Paris und nahm einen wirren Weg: Assistant TV-Producer, United Nations New York, Übersetzer, New York City College for Technology, Tutor (Schwerpunkt Fotografi e), Universität Wien, Freier Journalist und Bildersammler in Wien, ausgewählter Teilnehmer einer EU-Literaturklasse in Finnland (Schule für Dichtung). Seit 2012 freischaffend tätig, lebt er in Wien und Berlin. Publikation: Zur Glaubwürdigkeit der Fotografie, Diplomica Verlag 2012. Musikalische Veröffentlichungen: Ben Auris – Bird (LP/2012), Poetique Electronique – The Paris Session (EP/2012), Imperfection of the Human Being (EP/2013).

www.benauris.com

 

Michael Schlecht – Regie

Michael Schlecht, 1980 als Sohn russischer Einwanderer in Ulm geboren, studierte zunächst Soziologie an der Universität Bremen. In der Theaterwerkstatt der dortigen Hochschule sammelte er erste Erfahrungen im Bereich Schauspiel und Regie, hospitierte am Bremer Theater und arbeitete als freier Journalist für den Weser-Kurier. 2005 wechselte er an die Akademie für darstellende Kunst in Ulm und studierte dort Regie. Nach Beendigung des Studiums hospitierte er am Berliner Ensemble bei Robert Wilsons Inszenierung von William Shakespeares „Sonette” und wurde im Anschluss daran als Regieassistent ans Staatstheater Nürnberg engagiert, wo auch zahlreiche Inszenierungen von ihm entstanden sind. Seit 2012 arbeitet er als freischaffener Regisseur u. a. in Berlin, Leipzig und Wien.

www.michael-schlecht.de

 

Siegerprojekt des Nachwuchs-Theater-Wettbewerbes 2013

Eine Koproduktion mit dem Theater Drachengasse

 

Regie: Michael Schlecht

Regieassistenz: Moritz Maliers

Schauspiel: Wojo van Brouwer, Steve Schmidt, Mira Tscherne

 

Weitere Aufführungen: 6. – 10. Mai und 13. – 17. Mai 2014, 20 Uhr

8. Mai, 11 Uhr: SchülerInnenvorstellung

+ Publikumsdiskussion im Rahmen der

AKTIONSTAGE POLITISCHE BILDUNG

 

Gefördert durch: Stadt Wien

Tickets und Preise: Tel.: +43 (0)1 513 14 44

karten@drachengasse.at

www.drachengasse.at/karten.asp

(Vollpreis 18€, Studierende 10€, weitere Ermäßigungen)

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 21 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑