Ich brauche jemanden, der sich an mich richtet, eine überlebensgroße Person, ein Subjekt jenseits aller Subjekte.", heißt es in René Polleschs letzter Münchner Arbeit PING PONG D'AMOUR. Es gab Zeiten in München, da waren überlebensgroße Personen Türsteher der legendären Clubs der 80er und 90er Jahre. Alle wollten am Türsteher vorbei in die Diskotheken, aber für viele blieb die Tür zu. Eine unüberwindliche Barriere wie der Bauzaun in Brokdorf. Strategie und Subversion waren angesagt.
1985 erschien Sexbeat, das erste Buch von Diedrich Diederichsen. Sexbeat entstand zwischen den Zeiten und Zuständen mit der zentral formulierten Hoffnung: "Nicht der Verblendungszusammenhang der Pop- und Massenkultur ist zu kritisieren, vielmehr ist ihr Angebot an Künstlichkeiten und Fiktionen der Ideologie des Natürlichen vorzuziehen. Es kommt darauf an das Nichtauthentische zu gestalten mit den richtigen Ideen zu füttern: der Feind ist die Meinung. Trotzdem will ich niemanden erschießen. Aber totalitäre Phantasien beherrschen dennoch das Herz dessen, der sich von dem Terror der Meinung beleidigt fühlt."
Der Bühnenbildner Bert Neumann hat den Werkraum unter dem Stichwort DISCO in eine Arena verwandelt. René Pollesch wird den Raum mit der Uraufführung seines neuen Stücks XY BEAT eröffnen.
Regie: René Pollesch, Raum: Bert Neumann, Kostüme: Nina von Mechow, Licht: Björn Gerum, Dramaturgie: Matthias Günther
Mit: Katja Bürkle, Silja Bächli, Benny Claessens, Fabian Hinrichs