Gegen die Welt, gegen das Leben. In seinen Romanen zeichnet er mit quälend sezierender Schärfe das provokante Bild unserer narzisstischen Konsumgesellschaft. Seine Protagonisten leiden unter ihrer Egozentrik, ihrem emotionalen Nicht-Erfülltsein und ihren Schwierigkeiten, in einer kontakt- und gefühlsgehemmten Gesellschaft Nähe zu erleben. Nur scheinbar ein Paradoxon: Gerade in der aufgeklärten, freien, gerade in der freizügigen Gesellschaft finden Houellebecqs Protagonisten dauerhaft weder sexuelle Erfüllung – noch Liebe. Aber sie suchen immer weiter, denn Houellebecqs Anti-Helden ist die Lücke in ihrer Existenz schmerzlich bewusst. Der französische Star-Autor ist in seinem Heimatland der meistgelesene – aber auch der umstrittenste Autor der Gegenwart.
Auch in Deutschland sorgte jeder seiner Romane für Diskussionen, zuletzt Karte und Gebiet, in dem sich der Autor selbst auf bestialische Weise umbringen lässt. Günther Harder zeigt ein Konzentrat aus Houellebecqs ersten vier Romanen: Ausweitung der Kampfzone, Plattform, Elementarteilchen und Die Möglichkeit einer Insel. Die Skala wird zur Bar. WILLKOMMEN IM EWIGEN LEBEN, ein Kneipen-Treffen mit einem der genialsten Quälgeister unserer Epoche.
Johannes Kirsten
mit: Günther Harder
Regie: Felix Mannheim