In seinen eigenen Worten: „Neue politische Gedichte schrieb ich über die gottlose Gläubigkeit eines Atheisten, hoffnungsgebrochene Verse über Israel, Widerworte im europäischen Streit um Krieg und Frieden. Und das ewig neue Thema: Liebespaare in politischer Landschaft. Das Zentrum meiner poetischen Versuche wird immer hier an der Elbe sein, wo ich als gebranntes Kind durch das Große Feuer der Bombennächte raus in die Welt rannte, immer dorthin, wo keiner je ankommt: in der Heimat.“
Wolf Biermann, geboren am 15. November 1936 in Hamburg, ist der Sohn eines kommunistischen Werftarbeiters, der als Widerstandskämpfer erst jahrelang ins Gefängnis kam und dann als Jude 1943 im KZ Auschwitz ermordet wurde. 1953 übersiedelte Biermann in die DDR. Ab 1965 wurde ein totales Auftritts- und Publikationsverbot über ihn verhängt, sowie eine Ausreisesperre nach Ost und West. Als ihm 1976 eine Tournee durch die Bundesrepublik genehmigt wird, ist das erste Konzert in Köln der Vorwand, ihn wegen »Staatsfeindlichkeit« aus der DDR auszubürgern. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Friedrich-Hölderlin-Preis, den Mörike-Preis, den Heinrich-Heine-Preis, den Nationalpreis und den Georg-Büchner-Preis. Wolf Biermann lebt in Hamburg.