Oder aber, besser noch, mit seinem trinkfreudigen und verfressenen Diener Valerio nach Italien flüchten. Unterwegs begegnet er dann Lena, die sich ebenfalls samt Gouvernante auf der Flucht vor der verordneten Ehe mit dem ihr unbekannten Gemahl befindet. Natürlich verlieben sich Leonce und Lena ineinander – ohne zu wissen, wer der andere ist. Verkleidet und sich immer noch fremd kehren sie nach Popo zurück und heiraten. Doch als sie ihre Masken lüften, müssen sie erkennen, dass sie genau dort gelandet sind, wo sie doch niemals hin wollten!
Büchners Lustspiel von 1836 kommt leichtfüßig daher, dabei ist es gespickt mit satirischen Anspielungen und versteckten Boshaftigkeiten, mittels derer er das Duodezfürstentum seiner Zeit und die Gedankenleere des herrschenden Adels aufs Korn nahm. Und es erzählt von möglichen Gemütszuständen einer jungen Generation: Antriebslosigkeit, Unsicherheit, Zukunftsangst, Verweigerung und Auflehnung gegen Strukturen und Autoritäten.
Marcus Lobbes ist nach einem Studium des Operngesangs an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt seit 1995 freier Regisseur und Bühnenbildner in Oper und Schauspiel, u.a. am Staatstheater Darmstadt, Staatstheater Kassel, Hamburgische Staatsoper, Theater Freiburg, Nationaltheater Mannheim, Theater Dortmund, und am Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein. In der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Theaterheute wurde er für seine Freiburger Inszenierung von Felicia
Zellers Kaspar Häuser Meer zum Nachwuchsregisseur des Jahres 2008 gewählt. Diese Inszenierung gewann damals auch den Publikumspreis bei den Mülheimer Theatertagen.
Inszenierung: Marcus Lobbes
Bühne und Kostüme: Pia Maria Mackert
Dramaturgie: Oliver Held
Mit: Sophie Basse, Thomas Braus, Jochen Langner, Jakob Walser, Hanna Werth, Marco Wohlwend
Die nächsten Vorstellungen sind am 27. Januar, 09., 16. 23. und 28. Februar sowie am 01., 15., 23. und 28. März 2013 im Opernhaus.