Jean Cox debütierte in Mannheim 1959 als Alfred in La Traviata und stärkte in den Ausbaujahren des Opernensembles nach dem Zweiten Weltkrieg den Ruf des Mannheimer Ensembles weit über die Grenzen der Stadt. Ausgehend vom italienischen Repertoire erschloss er sich in den 60er und 70er Jahren das Fach des Heldentenors, in dem er weltweit feiern konnte. Das Mannheimer Publikum eroberte er im Sturm und blieb dem Nationaltheater während seiner langen aktiven Sängerkarriere treu. Noch 1989 demonstrierte er in der großen Partie des Kapitän Vere in Brittens Oper Billy Budd sein stimmliches Vermögen und seine überragende Bühnenpräsenz. Als Aegist in der Strauss’schen Oper Elektra verabschiedete er sich 1996 in Mannheim von der Bühne.
Cox stammte aus Gadsden/USA und studierte zunächst an der Universität von Alabama und in Boston. Er setzte seine Studien in Rom fort und erhielt erste Engagements in Kiel und Braunschweig, wo er von den Mannheimern entdeckt wurde. Neben dem festen Engagement in Mannheim gehörte er zum Ensemble der Münchner und Wiener Staatsoper und war über viele Jahre in Bayreuth unter anderem als Stolzing, Lohengrin, Siegfried und Parsifal zu sehen. Er gastierte an allen großen Häusern der Welt und stand an bis zu 180 Abenden im Jahr auf der Bühne.
Die Stadt dankte ihm diesen Einsatz und ernannte Jean Cox 1977 zum ersten Mannheimer Kammersänger überhaupt und einige Jahre später zum Ehrenmitglied des Ensembles. „Mit Jean Cox verliert das Nationaltheater eine große Sängerpersönlichkeit, die in Mannheim immer unvergessen bleiben wird“, betont Lutz Wengler, Stellvertretender der Generalintendantin. „Seine Auftritte sind legendär und bis heute muss sich das Haus an den Maßstäben messen lassen, die Jean Cox gesetzt hat.“