Das arabo-andalusische Erbe, mittelalterliche Heldengesänge und die Musik der spanischen Renaissance umspielen im Konzertprogramm Massenets Oper. Die Uraufführung Rosenkranz der britischen Choreografin Cathy Marston setzt die im vergangenen Jahr begonnene Tanztrilogie über das Sprechen und Schweigen in der Kathedrale fort.
Le Cid – Oper auf dem Klosterhof
Kaum einen passenderen Ort könnte es für die Erscheinung des Heiligen Jakob geben als die St.Galler Kathedrale, die zu den wichtigen Pilgerstätten auf dem legendären Jakobsweg gehört. Unmittelbar davor, auf der Festspielbühne im Klosterhof, wird Titelheld Rodrigue in Jules Massenets Grand opéra Le Cid den spanischen Schutzpatron zur Eröffnung der diesjährigen St.Galler Festspiele um Beistand anflehen. Mit gutem Grund. Denn es geht in diesem Cid nach der Vorlage von Pierre Corneilles gleichnamigem Schauspiel nicht nur um Liebe und Ehre in Zeiten kriegerischer Bedrohung und nationaler Verunsicherung, sondern auch um eine Familienfehde, die ihresgleichen sucht. Regisseur Guy Joosten, Videokünstler Franc Aleu und Bühnenbildner Alfons Flores haben für Le Cid eine einzigartige Raumgestaltung entwickelt, die die Fassade der Kathedrale ganz neu in Szene setzt.
Rosenkranz – Tanz
Der Rosenkranz, der sich seit dem 13. Jahrhundert zu einem der wichtigsten Symbole der katholischen Kirche entwickelt hat, gilt als Paradebeispiel für Regelmässigkeit und innere Ordnung. Die Kette aus 59 Perlen dient nicht nur dem rituellen Gebet, sondern durch den gleichmässigen Rhythmus auch der Meditation und der inneren Ruhe. Parameter wie Struktur, Rhythmus und Routine gelten auch für den Bereich des Tanztheaters. Choreografin Cathy Marston wird nach Schweigerose den zweiten Teil der Festspiel-Tanztrilogie mit der Tanzkompanie des Theaters St.Gallen in Szene setzen. Das Saxophonquartett clair-obscur und Domorganist Willibald Guggenmos bilden den musikalischen Rahmen für die Tanzproduktion.
El Cids Iberia – Konzert
Vor Cids Lebzeiten im 11. Jahrhundert stellte das lange Zeit friedliche multikulturelle Miteinander von Christen, Muslimen und Juden die Weichen für die Herausbildung und Entwicklung der spanischen Kultur. Das araboandalusische Erbe, mittelalterliche Heldengesänge und Musik der spanischen Renaissance umspielen im Konzertprogramm Massenets grosse französische Oper. Konzerthöhepunkte sind Concilio de civilizaciones mit dem Starmusiker Fahmi Alqhai, Madrigales y Ensaladas mit Vokal- und Instrumentalmusik der spanischen Renaissance mit den bekannten Ensembles amarcord und Los Otros sowie das Festkonzert mit Gabriel Faurés Requiem unter Leitung von Chefdirigent Otto Tausk.
Progtsmm 11. St.Galler Festspiele vom 24. Juni bis 8. Juli 2016
Oper auf dem Klosterhof
Le Cid
Oper von Jules Massenet
Vorstellungsdaten:
Freitag, 24. Juni 2016, 21 Uhr (Premiere)
Samstag, 25. Juni 2016, 21 Uhr
Dienstag, 28. Juni 2016, 21 Uhr
Freitag, 1. Juli 2016, 21 Uhr
Samstag, 2. Juli 2016, 21 Uhr
Mittwoch, 6. Juli 2016, 21 Uhr
Freitag, 8. Juli 2016, 21 Uhr
Klosterhof
Tanz
Rosenkranz
Tanzstück von Cathy Marston
Vorstellungdaten:
Mittwoch, 29. Juni 2016, 21 Uhr (Premiere)
Donnerstag, 30. Juni 2016, 21 Uhr
Montag, 4. Juli 2016, 21 Uhr
Konzert
Sonntag, 26. Juni, 17 Uhr, Kathedrale, La sonorité de l‘orgue
Donnerstag, 30. Juni, 19 Uhr, Schutzengelkapelle, Diálogo de tradiciones
Freitag, 1. Juli, 19 Uhr, Kirche St. Laurenzen, Fahmi Alqhai – Concilio de civilizaciones
Sonntag, 3. Juli, 19.30 Uhr, Barocksaal Stiftsbibliothek, Cantigas y otras leyendas
Dienstag, 5. Juli, 19 Uhr, Kirche St. Laurenzen, Madrigales y Ensaladas
Donnerstag, 7. Juli, 20 Uhr, Kathedrale, Festkonzert Fauré-Requiem
Weitere Infos und Termine unter www.stgaller-festspiele.ch