3.000 Euro muß er auftreiben, sonst droht ihm ein Schuldenprozeß und damit der endgültige Sturz ins Bodenlose. Sein Asyl wird die Straße, dort erreichen ihn keine Mahnungen. Er gehört jetzt zu denen, die in der Suppenküche essen. Als Pfandsammler fällt Anton der Kassiererin im Supermarkt auf, Denise. Denise lebt allein mit einer verhaltensauffälligen Tochter. Sie kämpft verbissen um deren Inklusion, aber sie haßt sie manchmal auch, weil sie eine Last ist und ihr Leben bestimmt. Von Zeit zu Zeit holt sie sich jemanden ins Bett für trostlosen Sex mit trüben Morgenden danach. Denise hat Pornos gedreht, scheinbar leicht verdientes Geld; nun lebt sie im paranoiden Gefühl, alle Männer müßten sie erkennen und verachten. Das Honorar für den Dreh steht noch aus: Es sind 3.000 Euro. Wie durch ein Wunder kommen Denise und Anton einander tatsächlich näher. Zwischen ihnen stehen 3.000 Euro …
Thomas Melle erzählt von zwei Menschen auf dem Weg aus der bürgerlichen Mitte an den Rand. Er erzählt vom Leben in prekären Verhältnissen, von der gleichgültigen Brutalität einer Gesellschaft, in der, getreu dem Credo der neoliberalen Wende, jeder seines Glückes Schmied ist und Solidarität und Gerechtigkeit wohl von gestern.
Bearbeitet von Fabian Gerhardt
Regie
Wojtek Klemm
Musik
Marc Eisenschink
Bühne / Kostüme
Susanne Hiller
Dramaturgie
Ute Scharfenberg
Anton
Florian Schmidtke
Denise
Franziska Melzer
Antons Mutter / Frau in Kneipe 1 / Frau in Kneipe 2
Rita Feldmeier
Denises Vater / Pornoproduzent / Professor Venth / Arzt
Peter Pagel
Hermann / Daniel oder Dante oder David / Bauarbeiter 1
Eddie Irle
Cathrin / Claudia / Martina / Malenka
Zora Klostermann
Ella / Nicole / Heike / Italienerin hinterm Tresen / Bankberaterin
Nina Gummich
Wolle / Freund von Anton / Schläger in Kneipe / Journalist / Bauarbeiter 2
Friedemann Eckert