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4. Internationales Bonner Tanzsolofestival vom 18. Januar bis 2. Februar 2013

Bei dem gemeinsam von theaterimballsaal und der Bühne in der Brotfabrik veranstalteten „4. Internationalen Bonner Tanzsolofestival“ vom 18. Januar bis 2. Februar 2013 sind Uraufführungen, Deutschland-Premieren und Gastspiele u.a. aus der Schweiz, Slowakei, Brasilien, Libanon, Slowakei, Spanien und Deutschland zu erleben. 2012 konzentriert sich das Festival auf männliche Soli. 2014 stehen die Frauen im Mittelpunkt.

 

Das einzig in Bonn verbliebene internationale Festival im Bereich der Darstellenden Kunst bietet einem breiten Publikum die Möglichkeit, in dichter Folge zeitgenössischen Tanz in seiner aktuellen Vielfalt, zu entdecken. Bewährt hat sich die Konzentration auf das künstlerische Format „Solo“. Das zunächst formale Auswahlkriterium bildet die Klammer bei der Gegenüberstellung einer unglaublichen Vielfalt von Selbstentwürfen und -darstellungen. Kein anderes Genre thematisiert den Einzelnen so unmittelbar, ermöglicht entweder die intensive Identifikation oder irritierende Konfrontation des Zuschauers mit der Fremdheit eines anderen Ichs auf der Bühne. Der erfolgreiche Ansatz aus den Vorjahren, die Eigenwillig- und Kompromisslosigkeit von Soloarbeiten im erfrischenden Ausgleich zu einer Mainstream- und Eventkultur zu präsentieren, wird dieses Jahr durch eine weitere Fokussierung auf ausschließlich Solos von Männern noch verstärkt.

 

Bereits Tage vor dem Festivalbeginn taucht ein „Maskottchen“ (Martín Inthamoussú - Montevideo)mit Soloimprovisationen an verschiedenen öffentlichen Orten in Bonn auf, um das Publikum mit speziell für Alltagsräume entwickelten Solos auf das Festival einzustimmen.

 

Das „Internationale Bonner Tanzsolo-Festival“ ist eine Kooperation von Theater im Ballsaal und Die Bühne in der Brotfabrik.

 

Gefördert durch die Kunststiftung NRW, das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Mittelzentren-Förderung und der Bundesstadt Bonn

 

Festivalüberblick

 

Fr 18.01.2013 20 Uhr DoubleBill: Mannish Man – CocoonDance (Bonn) Uraufführung & Sad Dance Therapy - Juan Luis Matilla (Sevilla) Deutschland-Premiere, Theater im Ballsaal

anschl. Party mit Büffet

 

Sa 19.01.2013 20 Uhr Mannish Man - CocoonDance (Bonn), Theater im Ballsaal

 

Di 22.01.2013 20 Uhr Meine Stille - work in progress, Valenti Rocamora i Torà (Barcelona), Theater im Ballsaal

 

Fr 25. 01.2013 20 Uhr The Hot One Hundred Choreographers - Cristian Duarte (São Paulo), Deutschland-Premiere, Theater im Ballsaal

 

Sa 26.01.2013 19 Uhr The Hot One Hundred Choreographers - Cristian Duarte (São Paulo), Deutschland-Premiere, Theater im Ballsaal

 

Sa 26.01.2013 21 Uhr Superflux - Jean-Marc Heim (Lausanne), Deutschland-Premiere, Die Bühne in der Brotfabrik

 

Mi 30.01.2013 20 Uhr Facing The Blank Page - Omar Rajeh (Beirut), Deutschland-Premiere, Theater im Ballsaal

 

Do 31.01.2013 20 Uhr Facing The Blank Page - Omar Rajeh (Beirut), Theater im Ballsaal

 

Sa 02.02.2013 21 Uhr Portrait of a dancer - Lutz Förster (Essen), Die Bühne in der Brotfabrik

 

Sa 02.02.2013 19 Uhr Baader – Choreografie einer Radikalisierung - Christoph Winkler (Berlin), Theater im Ballsaal

anschl. Shuttle zur Brotfabrik

 

Sa 02.02.2013 21 Uhr Fool’ Figures - Jaro Spring Vinarský (Slowakei), Deutschland-Premiere, Die Bühne in der Brotfabrik

 

und außerdem am 28./ 29.01., 20 Uhr Workshop mit Omar Rajeh (Beirut) im Theater im Ballsaal

 

 

Informationen zu den Stücken:

 

Fr 18.01.2013 20 Uhr DoubleBill, Theater im Ballsaal

 

CocoonDance (Bonn) - MANNISH MAN - Premiere - www.cocoondance.de

Von und mit: Martin Inthamoussú // Choreografie, Regie: Rafaële Giovanola // Sound, Musik: Jörg Ritzenhoff // Licht- und Raumgestaltung: Marc Brodeur // Kostüme: Gilvan Coêlho de Oliveira // Dramaturgie: Rainald Endrass

 

In der Uraufführung des gastgebenden Ensembles, das schon traditionell das Festival eröffnet, geht es um eine besondere Form der Aneignung. Nachdem sich in „RE-PLAY The Swan“ erst jüngst an gleichem Ort fünf Tänzerinnen „hochsensibel und hochästhetisch“ des, fest ins kulturelle Gedächtnis eingeschriebenen „sterbenden Schwan“ Anna Pawlowas bemächtigt haben, ist es nun ein Mann, der das „choreografische Gesamtkunstwerk“ über Tod, Weiblichkeit und Ästhetik zu einem, seinem Solo verdichtet und Identität als ein veränderbares, inszeniertes, ästhetisches Selbstkonzept zeigt.

 

anschliessend

Juan Luis Matilla/ Mopa productions (Sevilla) - Sad Dance Therapy - www.soyunamopa.com

Choreografie, Musik: Juan Luis Matilla // Texts: Olga Beca, Juan Luis Matilla // Interpretation Direction: Fran Torres // Kostüme: Ellavled Alcano // Lighting and sound: Benito Jimenez

 

Der Mangel an Glücksgefühlen ist ein zunehmend zu beobachtender Umstand unserer Zeit. Musik und Tanz galten dagegen immer schon als heilsame Kräfte zur Erlösung von Depression, Paranoia und Geisteskrankheit, sowie allgemeinen sozialen Leids. „Sad dance therapy“ nimmt nicht ohne die notwendige Portion Ironie Bezug auf Tanzmusik und Biodanza, eine sanfte Methode der Bewegungstherapie, die durch Musik und Bewegung, Kontakt und Berührung die Glückshormone zum Tanzen bringt. So sind es an diesem Abend Lieder wie "Is dance therapy", "My father works in a bank" or "Peak of oil“ die dies bewirken sollen und die Tanzfläche in Schwingung versetzen.

 

Es ist schon ein faszinierendes Show-Erlebnis als solches, mit welcher Virtuosität der Choreograph und Tänzer Matilla einen einzigartigen Mix aus charmanter Moderation und spektakulärer Musik-Tanz-Alleinunterhalter Show kreiert. Juan Luis Matilla bringt die Kunst des One Man Band Entertainments in eine nie da gewesene skurrile Form.

Anschl. Büffet + Party

 

Sonderpreise !

 

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Di 22. Januar 20.00 Uhr // Theater im Ballsaal

Valenti Rocamora i Torà (Barcelona) - Meine Stille - Work in progress

Konzept, Choreografie, Tanz: Valenti Rocamora i Toro // Musik: Simon Rummel // Video: Axel Largo Bühne: Jan Gasparovic // Licht: Katarína Duricová and Tomáš Morávek // Kostüme: Hanka Lukšů, Katarína Hajduková

 

Im Rahmen seiner Produktionsresidenz präsentiert Valenti Rocamora i Toro Arbeitsergebnisse seines Solo-Projektes „Meine Stille“, das vom gleichnamigen Text von Carol Tarres inspiriert ist. Rocamora gibt Einblicke in den Arbeits- und Forschungsprozess seines Solos und erzählt in einem Publikumsgespräch von den Fragestellungen und Methoden aus der gemeinsamen Recherche mit dem „Prix d'Art Robert Schuman“-Preisträger und Multi-Instrumentalisten und Komponisten Simon Rummel, sowie dem Bonner Fotografen und Videokünstler Axel Largo.

 

Dem Bonner Publikum ist Rocamora vor allem als ausdrucksstarke Persönlichkeit im ehemaligen Ensemble des Choreographischen Theaters von Johann Kresnik am Theater Bonn bekannt. Als Tänzer ist er regelmäßig zu Gast bei der spanischen Compagnie Sol Pico und der Kölner Gruppe MOUVOIR, sowie als Gastchoreograf wie bspw. dem Staatstheater München, dem Schauspielhaus Köln, der Volksbühne Berlin und dem Theater Bonn.

 

- Eintritt frei! -

 

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Fr 25. Januar 20.00 Uhr // Theater im Ballsaal

Sa 26. Januar 19.00 Uhr // Theater im Ballsaal

Cristian Duarte (São Paulo) - The Hot One Hundred Choreographers - Deutschland-Premiere www.cristianduarte.net

Idee, Gestaltung, Ausführung: Cristian Duarte /// Zusammenarbeit und Gestaltung: Rodrigo Andreolli /// Lichtdesign: André Boll /// Klangbearbeitung: Tom Monteiro /// Kostümdesign: Cristian Duarte

 

Wer kennt sie nicht, die berühmte Frage nach den wichtigsten Büchern, Platten, dem Unverzichtbaren für die einsame Insel. Das Erstellen von Listen ist nicht erst ein Produkt der Popkultur und ihrer Charts sondern gehört fest zur Geschichte der westlichen Kultur, sind Versuche, das Verschwinden und Vergessen aufzuhalten. In der Gegenwart steht die Liste der Favoriten selbst schon für Identität. „The Hot One Hundred“-Künstler und -Werke des britischen Malers Peter Davies inspirierten den in São Paolo beheimateten Tänzer und Choreographen Cristian Duarte zu seinem tiefgehenden Recherche „The Hot One Hundred Choreographers“. Auf dieser Liste vereint er Tänzer, Choreographen und Stücke, die ihn während seiner künstlerischen Laufbahn beeinflusst haben und die zum Teil seines Körpers geworden. Orientiert an Umberto Ecos Buch „Die unendliche Liste“, beabsichtigt seine Inszenierung einen Austausch zwischen Liste und Form herbeizuführen. (Verzeichnis der Hot One Hundred Choreographers siehe: www.lote24hs.net/hot100)

 

Eine Produktion von Cristian Duarte und Rodrigo Andreolli. Gefördert durch den Künstlerischen Studiengang der School of Dance – Herberger Institut der Arizona State University / USA, Simon Dove, Universidade Anhembi Morumbi, Valéria Cano Bravi, PUC-SP – Artes do Corpo, Rosa Hércoles, Peter Davies und über ein hundert Choreographen.

 

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Mi 30./ Do 31. Januar// 20.00 Uhr

Omar Rajeh (Beirut) - Facing the Blank Page - Deutschland-Premiere - www.maqamat.org

Videolink : www.youtube.com/watch

Choreografie, Dance: Omar Rajeh // Komposition: Pablo Palacio // Kostüm-Design: Mia Habis

 

In seinem neuen Solo-Werk arbeitet Omar Rajeh, Choreograph, Tänzer und künstlerischer Direktor des 2002 von ihm gegründeten Maquamat Dance Theatre in Beirut und BIPOD (Beirut international Platform of Dance), mit dem Komponisten Pablo Palacio zusammen, um die Präsenz und die Beschaffenheit seines eigenen Körpers zu hinterfragen. In der Gestaltung und Aufführung des Solos betont und hinterfragt er die Zusammenhänge zwischen dem Künstler und seinem Kunstwerk, dem Autor und seinem Text. Der Körper ist auf der Bühne. Er verlangt an sich keine Inszenierung. Würde dieser Körper ohne irgendwelche Assoziationen zur Identität, Kultur, Religion, Politik und anderen Zuschreibungen in der Lage sein, für sich alleine zu stehen?

 

Am 29./ 30. Januar wird ein Workshop mit Omar Rajeh im Theater im Ballsaal angeboten. Nähere Infos unter: www.theater-im-ballsaal.de

 

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Sa, 2. Februar// 19.00 Uhr

Christoph Winkler (Berlin) - BAADER – CHOREOGRAFIE EINER RADIKALISIERUNG - www.christoph-winkler.info -

Konzept: Christoph Winkler | Tanz: Martin Hansen | Licht: André Schulz | Kostüme: Lisa Kentner & Vivien Wanneck | Maske: Kathleen Kelly | Pressearbeit: K3 Berlin | Produktionsdramaturgie: ehrliche Arbeit - freies Kulturbüro

 

Mit dem Solo „Baader - Choreographie einer Radikalisierung“ untersucht Christoph Winkler anhand der Figur des deutschen Terroristen Andreas Baader die Möglichkeit der Darstellung "böser" Charaktere im zeitgenössischen Tanz. Andreas Baader ist mittlerweile fest im kulturellen Gedächtnis der Deutschen verhaftet, trotz oder gerade wegen zahlreicher Überschreibungen durch kolportierte Geschichten und oft widersprüchlicher Aussagen von Gegnern und Sympathisanten. Seine radikale Hinwendung zum eigenen Körper, das strategische Einsetzen des Körpers in den diversen Selbstinszenierungen sogar über das eigene physische Ende hinaus macht die Person Baaders für eine tänzerische Annäherung interessant. Ein böser Körper?

 

Der Darsteller von Baader, Martin Hansen, wurde für seine Performance in der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift tanz 2012 zum Tänzer des Jahres gewählt.

 

[...] der Festival- Höhepunkt, weil an dramaturgischer Dichte, tänzerischer Klasse und Inszenierungsintelligenz sämtlichen Konkurrenten voraus. Süddeutsche Zeitung / [...] fast revolutionär schön. – junge Welt / Kunst im besten Sinne des Wortes – der Freitag / der] ursprüngliche Geist der früheren Revolte. – taz

 

Eine Produktion von Christoph Winkler in Kooperation mit dem Ballhaus Ost. Gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin - Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten Mit Freundlicher Unterstützung von Phase7.

 

 

 

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