Dass vieles von dem, was Nestroy so übel aufgestoßen ist, leider auch heute noch Gültigkeit hat, spricht für seinen Scharfblick und gegen die Gesellschaft, die ihre Einstellung zu lebenden Künstlern anscheinend kaum verändert hat.
Dieses Stück ist geradezu eine ideale Vorlage, um im Sinne Nestroys lebendiges, angriffslustiges, zeitbezogenes Theater zu machen, wie man es jedes Jahr in Schwechat in der Regie vom Nestroy–Preisträger Peter Gruber und mit dem wunderbaren Schwechat Nestroy–Ensemble sehen kann. Vor allem auch, da es einen direkten Bezug zu Schwechat gibt: die Figur des provinzlerischen Pseudoweltmannes Herrn von Überall, der ständig zwischen Wien und Fischamend hin- und herpendelt, weil er sich an der „herrlichen Gegend zwischen Simmering und Schwechat nicht sattsehen kann“.
Er sagt auch: „Bei Schwechat fängt ein ganz anderes Klima an“. Und dem kann man nur zustimmen. Schwechat ist seit 45 Jahren das allseits anerkannte INTERNATIONALE NESTROY-ZENTRUM geworden, mit den Nestroy-Spielen, dem Nestroy-Online–Archiv auf www.nestroy.at und den Internationalen Nestroy–Gesprächen, wo die führenden Nestroy-WissenschaftlerInnen aus aller Welt zusammenkommen, referieren und diskutieren und dies auch schon seit 43 Jahren. Alles in allem, wie das „profil“ schon vor Jahren feststellte: „Was Nestroy betrifft, ist Wien eine Vorstadt von Schwechat.“
Mit Valentin Frantsits, Max G. Fischnaller, Eric Lingens, Franz Steiner und dem Schwechater Nestroy-Nestroy–Ensemble.
Regie und Intendanz: Peter Gruber
Termine: 24. Juni – 29. Juli 2017 (Di, Mi, Fr, Sa), Beginn: 20.30 Uhr
Ort: Schlosshof Rothmühle, Rothmühlstr. 5 / 2320 Schwechat – Rannersdorf
Tickets: www.oeticket.com oder direkt im Nestroybüro in der Rothmühle Tel. 0650/472 32 12 (DI, Mi, Fr, Sa 15.00 – 18.00 Uhr), nestroybuero@gmx.at
Infos: www.nestroy.at