Das Staatsschauspiel Dresden und Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste Dresden haben den Zuschlag als Austragungsort für „Politik im Freien Theater“ erhalten, eines der wichtigsten Theaterfestivals im deutschsprachigen Raum, das von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veranstaltet wird. Vom 27. Oktober bis 6. November 2011 wird Dresden zum Austragungsort der 8. Ausgabe dieser Leistungsschau der freien Theaterszene.
Seit 1988 führt die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb das Theaterfestival im Dreijahresrhythmus (und zukünftig biennal) in wechselnden Städten durch. Der Austragungsort für die 8. Ausgabe des Festivals wurde nun erstmals ausgeschrieben, wobei sich alle Städte ab einer Einwohnerzahl von 220.000 bewerben konnten. Das gemeinsam vom Staatsschauspiel Dresden und Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste Dresden entwickelte Konzept setzte sich gegenüber einer Vielzahl konkurrierender Bewerbungen aus ganz Deutschland durch.
Wie in den vergangenen Ausgaben werden auch 2011 wieder herausragende freie Theaterproduktionen gezeigt, die wichtige gesellschaftliche und politische Fragestellungen mit innovativen ästhetischen Formen vereinen. Inhaltliche Klammer zwischen den eingeladenen und entstehenden Produktionen wird das Thema des „Fremden“ in all seinen Erscheinungsformen sein: „das Fremde“ als Summe des Andersartigen, „die Fremde“ als unlimitiertes Territorium außerhalb des Bekannten und „Fremde“ als anonymer Plural. Das Festival, das diesmal schwerpunktmäßig im Kleinen Haus des Staatsschauspiels sowie dem Festspielhaus Hellerau stattfinden wird, war 1993 bereits einmal in Dresden zu Gast.
Das Festival präsentiert neben zahlreichen deutschsprachigen Gastspielen ein internationales „Fenster“ mit fremdsprachigen Produktionen. Kuratiert wird das Festival von einer sechsköpfigen internationalen Jury, bestehend aus Haiko Pfost, dem Künstlerischen Leiter des Wiener Theaterzentrums „brut“; Dr. Christel Weiler, Akademische Oberrätin am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin; dem Journalisten Christian Rakow (Berlin); sowie Vertretern der Veranstalter: Milena Mushak für die bpb, Carmen Mehnert für Hellerau und Christof Belka für das Staatsschauspiel.
Die Festivalbesucher erwartet im Herbst nächsten Jahres ein großes Rahmenangebot an Gesprächen, Foren und Diskussionsrunden mit Künstlern, Theatermachern, politischen Bildnern und Experten, an dem sich zahlreiche lokale Partner und Institutionen beteiligen. Für Schülerinnen und Schüler aus Dresden und Umgebung wird es ein umfangreiches theaterpädagogisches Angebot geben.