Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
ALESSANDRO SCARLATTI, GRISELDA, Theater BielefeldALESSANDRO SCARLATTI, GRISELDA, Theater BielefeldALESSANDRO SCARLATTI,...

ALESSANDRO SCARLATTI, GRISELDA, Theater Bielefeld

PREMIERE 05.04.2008, 19:30 Uhr, Stadttheater

 

Was sich als Hohelied auf die Liebe ausgibt, entpuppt sich bei näherem Hinhören und -sehen als beklemmendes Kammerspiel, das von seinen Autoren so musikalisch berückend wie ausweglos gezeichnet ist:

König Gualtiero von Sizilien wird von seinem Volk gezwungen, seine Frau Griselda zu verstoßen, da sie im Vorleben »nur« Schäferin war. Ohne zu klagen nimmt Griselda diesen Schicksalsschlag hin, doch ihre treue Liebe zu Gualtiero wird von nun an scharf torpediert. Allzu rasch ist eine neue Königin gefunden, in der Griselda die eigene Tochter Costanza erkennen muss, die als unliebsames Kind ins Nachbarland abgeschoben worden war. Zudem versucht Fürst Ottone, Griselda zur Heirat zu zwingen; er droht ihr, ihren Sohn Everardo zu töten, wenn sie sich seinem Willen nicht beugt. Da sie dies ablehnt, muss sie ihrer Tochter als Kammerzofe ins Schloss folgen. Bis Gualtiero die Liebe seiner Ex-Frau zu schätzen lernt, ist es ein weiter und steiniger Weg.

 

Der Griselda-Mythos geht auf eine nordische Sage zurück, die Giovanni Boccaccio um 1350 in sein Decamerone einreihte. Als einer der größten Opernkomponisten seiner Zeit schrieb Alessandro Scarlatti Griselda als seine 114. und letzte Oper. Eine Fülle betörender Arien und Ensembles verleihen dem für die Barockoper typischen Gefühlskarussell beredten Ausdruck.

 

Musikalische Leitung Carolin Nordmeyer

Inszenierung, Bühne und Kostüme Peer Boysen

Dramaturgie Jon Philipp von Linden

 

Mit

Griselda Anke Herrmann

Costanza Cornelie Isenbürger

Gualtiero Dschamilja Kaiser

Roberto Florian Mock

Corrado Lassi Partanen

Ottone Susanne Reinhard

Bielefelder Philharmoniker

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

LIEBE ZUM BLINDEN BLUMENMÄDCHEN - Charlie-Chaplin-Film "City Lights" mit dem Staatsorchester unter Cornelius Meister im Opernhaus STUTTGART

Diese berühmte US-amerikanische Tragikomödie aus dem Jahre 1931 von Charles Chaplin erfuhr im voll besetzten Opernhaus mit dem exzellent musizierenden Staatsorchester Stuttgart unter der Leitung von…

Von: ALEXANDER WALTHER

RAFFINIERTES VISUELLES WECHSELSPIEL - "Grupo Corpo" im Forum am Schlosspark LUDWIGSBURG

Die Faszination des brasilianischen Tanzes zeigt sich vor allem in der Vereinigung des modernen Balletts mit brasilianischen Formen wie Capoeira und Xaxado. Rumba und Samba entfalten bei…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRSPIEL ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE - Die Württembergische Landesbühne Esslingen zeigt "Der Boandlkramer und die ewige Liebe"

Im witzig-skurrilen Stück "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" in der Bühnenfassung von Marcus Grube nach dem Drehbuch von Ulrich Limmer, Marcus H. Rosenmüller und Michael Bully-Herbig tauchen…

Von: ALEXANDER WALTHER

Widerstand - "Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung" von Viktor Ullmann in der Deutschen Oper am Rhein

Die geplante Uraufführung von Viktor Ullmanns Oper "Der Kaiser von Atlantis" kam 1944 im KZ Theresienstadt nicht zustande. Der Komponist Ullmann und der Librettist Peter Kien waren dort inhaftiert und…

Von: Dagmar Kurtz

UNTERSCHIEDLICHE FRAUEN IM MITTELPUNKT - Urauffühung "Die Rache ist mein" von Marie NDiaye im Schauspiel STUTTGART, Kammertheater

"Wer war Gilles Principaux für sie?" In der suggestiven Regie von Annalisa Engheben (Bühne: Andrej Rutar; Kostüme: Ines Burisch) gewinnt dieses Stück von Marie NDiaye rasch Leben. In einer von…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑