!Dieser nimmt das Publikum mit auf die Reise zurück in seine eigene Vergangenheit. Durch die Brille des Blinden betrachtet, verändert sich die Sichtweise entscheidend. Es treten die Ecken und Kanten unserer Gesellschaft zu Tage, die sich – alternativlos? - mehr und mehr zu einem nach Wachstum lechzenden Ungeheuers entwickelt.
Mit allen Sinnen, außer dem offensichtlichen, erfährt der Betrachter von Ängsten und Nöten, die im Tageslicht zu leise sind. Dem Publikum offenbart sich vor dem inneren Auge eine Welt, die es so noch nie gehört, geschmeckt und gefühlt hat. Gesehen hat man stets nur ihre freundliche Fratze.
Ludger Lamers in der Hauptrolle und die weiteren Darsteller stellen in „Alternativlos“ Fragen und
geben gleichermaßen Anregungen zum Diskurs über die Zukunftsfalle einer immer stärker werdenden Gier-Gesellschaft. Sie tun dies u.a. anhand verschiedener, gesellschaftsrelevanter Gegenstände aus dem Publikum, welche in ihrer wahren Bedeutung sichtbar gemacht werden. An bestimmten Punkten vermischen sich deren Abbilder mit Zitaten aus medialen Erregungskampagnen bis hin zu
Beschwichtigungsrhetoriken. Hieraus entstehen Antworten auf die Fragen zur unkontrollierbaren Entwicklung unserer Gesellschaft, die durch die zuständigen Repräsentanten bislang verschleiert wurden.
Aber wo verstecken sich die Verantwortlichen eigentlich? Der Betrachter wird Zeuge davon, dass niemand Verantwortung übernimmt. Bis zum Ende liegt alles in den Händen von narzisstischen Spielern und Zockern, die profitgierig und völlig empathisch darum bemüht sind, ihre Verluste durch neue Wetten zu regulieren. Der Protagonist deckt auf, dass die Entfremdung der Realität nicht unbemerkt bleiben kann. So wird am Ende einer langen Reise der Wunsch nach einem Ort der Wahrhaftigkeit herbeigesehnt...
Konzept / Regie: Manfred Killer
Dramaturgie: Stefanie Hiltl
Regieassistenz: Suzana Ninković
Produktionsassistenz: Anselm Koller
Musik: Stefan Melbinger
Bühne: Gerd Axenkopf
Kostüme: Astrid Hahn
Licht: Rainer Ludwig
Videoinstallation: Felix Leon Westner
Darsteller: Hervé Adeline, Manfred Killer, Ludger Lamers, Agnes Schöffmann, Ditte
Schupp, Klaus B. Wolf
„Alternativlos oder Das Titanic-Syndrom“ ist eine Produktion von Manfred Killer mit Artes &
Co und i-camp/neues theater münchen. Mit freundlicher Unterstützung von Spruckreif.
Weitere Vorstellungen: 17. / 18. / 19. + 24. / 25. / 26. Oktober, 20:30 Uhr