Zuhause traut er seinen Augen kaum, denn er trifft scheinbar auf sich selbst. Der Götterbote Merkur ist in Sosias Gestalt geschlüpft, um ein Stelldichein seines Herrn, dem Obersten der Götter, Jupiter, bei Alkmene zu bewachen. Jupiter hat in der Gestalt von Amphitryon eine berauschende Liebesnacht. mit Alkmene verbracht. Als der echte Amphitryon heimkehrt, erfährt er von seiner Frau, dass er bereits bei ihr gewesen sein soll. Und während Jupiter mit seinen Liebeskünsten weiter um Alkmene buhlt, bleibt der Gatte eifersüchtig vor der verschlossenen Tür. Der Herrscher des Olymps spielt ein grausames Spiel mit den Menschen. Selbst bei einer Gegenüberstellung kann Alkmene den Geliebten nicht vom Gatten, den echten nicht vom falschen Amphitryon unterscheiden.
Heinrich von Kleist treibt in seiner tragischen Verwechslungskomödie die Menschen an den Rand des Wahnsinns. Er stürzt sie in Identitätskrisen und lässt sie an der Realität verzweifeln. Denn was bleibt, wenn man sich nicht mehr auf seine Augen und seine Gefühle verlassen kann?
Inszenierung: Cilli Drexel - Bühne: Christina Mrosek - Kostüme: Julia Borchert - Dramaturgie: Ingoh Brux
Mit Isabelle Barth, Silja von Kriegstein, Luisa Stachowiak; Tim Egloff, Sven Prietz, Sascha Tuxhorn
Nächste Vorstellung: 30. März
Kartentelefon: 0621- 16 80 150, www.nationaltheater-mannheim.de