Andri, der Pflegesohn des Lehrers, sehnt sich nach Normalität. Als ›Jude‹ stigmatisiert, ist sein Alltag geprägt von Anfeindungen und schlimmsten Erniedrigungen. Sein einziger Halt ist die Liebe zu Barblin. Ohne zu wissen, daß sie seine Stiefschwester ist, möchte er sie heiraten. Als ihm sein Vater die Heirat versagt, nimmt Andri die Rolle an, die ihm gesellschaftlich aufgenötigt wurde: Er wird ›Jude‹ und geht in den Tod.
Max Frischs schonungslose Analyse: »In gewissem Grad sind wir wirklich das Wesen, das die anderen in uns hineinsehen, Freunde wie Feinde. Und auch wir sind die Verfasser der anderen, wir sind auf eine heimliche und unentrinnbare Weise verantwortlich für das Gesicht, das sie uns zeigen.«
Tina Lanik arbeitet regelmäßig am Residenztheater München, am Deutschen Theater Berlin und am Schauspiel Bochum. 2003 wurde sie mit dem Gertrud-Eysoldt-Förderpreis ausgezeichnet und von »Theater heute« zur Nachwuchsregisseurin des Jahres gekürt. Mit »Andorra« wird erstmals eine Inszenierung von Tina Lanik in Hamburg zu sehen sein.
Regie: Tina Lanik
Bühne: Magdalena Gut
Kostüme: Su Sigmund
Musik: Harald Blüchel
Video: Pia Greschner
Licht: Annette ter Meulen
Dramaturgie: Werner Feig
Es spielen: Achim Buch, Marlen Diekhoff, Tim Grobe, Jan Peter Heyne, Jörn Knebel, Felix Kramer, Marie Leuenberger, Katharina Pichler, Michael Prelle, Thiemo Strutzenberger, Andreas Tobias
Weitere Vorstellungen:
22.03.2006 20.00
25.03.2006 20.00
28.03.2006 20.00
05.04.2006 20.00
17.04.2006 20.00
28.04.2006 20.00