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Appell des Schlosstheaters Moers und der Freunde des Schlosstheaters Moers e.V. für den Erhalt der kulturellen und sozialen Vielfalt in der Stadt Moers

DAS SCHLOSSTHEATER MUSS BLEIBEN! Die Städte und Kommunen in NRW stecken derzeit in einer historischen Krise. Auch die Stadt Moers ist hoch verschuldet. Mit den Sparvorschlägen, die der Kämmerer dem Rat der Stadt Moers vorgelegt hat, um ein Haushaltssicherungskonzept einzuleiten, sind zahlreiche kulturelle und soziale Einrichtungen sowie Festivals in Moers von der Schließung bedroht.

Sollten die Vorschläge des Kämmerers in die Tat umgesetzt werden, ist der Spielbetrieb des Schlosstheaters bereits ab Sommer 2010 gefährdet und muss

ab 2011 ganz eingestellt werden. Ähnlich wie Wuppertal, Oberhausen und viele andere Städte in NRW ist damit auch Moers vom kulturellen und sozialen Kahlschlag bedroht. Die drohende Schließung des Schloss­theaters und anderer wichtiger Kultur- und Sozial-Einrichtungen würde zu einer Verödung des Klimas in der Stadt führen, die wir alarmierend finden.

 

Das Schlosstheater hat mit seinem Motto „Das Theater in die Stadt und die Stadt ins Theater“ in den vergangenen Jahren eine weit reichende Vernetzung und Öffnung in die Stadt hinein erzielt und mit zahlreichen Projekten und Initiativen alle möglichen Gruppen in Moers ange­sprochen und einbezogen:

Die Arbeit der Theaterwerkstatt erreicht eine große Zahl von Kindern, Jugendlichen und Schülern in Moers. Vielfach ausgezeichnete Kampagnen zu Themen wie Demenz oder Armut machen aufmerksam auf soziale und politische Probleme und Tabus in unserer Gesellschaft. Das Projekt „Hotel Europa“ im alten Moerser Hafthaus richtete sich nicht zuletzt an Menschen mit Migrationshintergrund in Moers.

 

Initiativen wie die „Große Tafel“ generieren einen Dialograum für alle Gruppen der Stadt und ihren Austausch. Der Grad der Vernetzung des Schlosstheaters ist hoch, es bestehen Kooperationen mit nahezu allen wichtigen Einrichtungen der Stadt, beispielsweise mit den Schulen, den Kindergärten und Kindertagesstätten, dem Jugendzentrum Zoff, dem Fachdienst Jugend der Stadt Moers, dem moers festival, dem Comedy Arts Festival, dem Kulturbüro der Stadt Moers, dem Grafschafter Museum, dem Kunstverein Peschkenhaus Moers e.V., der Moerser Musikschule, dem Kulturzentrum Bollwerk 107, dem

SEEWERK, der VHS Moers, der Bibliothek Moers, dem Evangelischen Forum – Kirchenkreis Moers, den Kirchen, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, den Sozialverbänden – dem PARITÄT­ischen Wohlfahrtsverband, der AWO Kreis Wesel, dem Diakonischen Werk, dem Caritas­verband Moers-Xanten e.V. – Kirchenkreis Moers, der SCI moers gGmbH –, der Sparkasse am Niederrhein, der JVA Moers Kapellen, der Unteren Denkmalbehörde, dem Fachbereich Grünflächen der Stadt Moers, dem Bunten Tisch Moers e.V., dem Erinnern für die Zukunft e.V., der „Bilanz“ Theatergruppe Moers, amnesty international, WIM – Wir in Meerbeck, der Kulturoffensive Moers, der Beratungsstelle Flucht und Migration der evangelischen Ge­meinden Moers, der Moerser Tafel e.V., dem MALZ – Moerser

Arbeitslosenzentrum e.V., dem DGB – Deutscher Gewerkschaftsbund Ortsverband Moers, dem Rudolf-Schloer-Stift, der Neuen Arbeit Niederrhein e.V., dem Institut für Maßnahmen zur Förderung der beruflichen und sozialen Eingliederung e.V. (IMBSE), dem Seniorenzentrum Moers Schwafheim, uvm.

 

Diese Form der Vernetzung, Kooperation und Solidarität ist wesentlicher Bestandteil unseres Selbstverständnisses und des Verständnisses einer funktionierenden Stadtkultur. Daher fordern wir gerade in Zeiten der Krise:

 

- die kulturellen und sozialen Einrichtungen der Stadt nicht kaputt zu sparen, sondern mit ihren Leitern über ein maßvolles Konzept zu verhandeln. Auch uns ist klar, dass jeder seinen Beitrag zur Überwindung der Krise leisten muss, doch genauso klar ist, dass die Gefährdung der Einrichtungen der Stadt nicht weiter hilft. Denn dabei kommt nicht im Mindesten genug Geld zusammen, um die finanzielle Misere zu beheben. Dafür würde das Klima des Zusammenlebens in unserer Stadt stark gestört und die Lebensqualität stark gemindert.

 

- die verschiedenen Einrichtungen und Interessensgruppen nicht gegeneinander auszuspielen. Moers braucht Kultur und Sport, Wirtschaft und Soziales. Wir rufen die Kultur- und Sozial-Einrichtungen der Stadt zu einem Schulterschluss auf, um gemeinsam den Kahlschlag zu verhindern.

 

- dass Bund und Land sich in die Strukturkrise der Städte und Kommunen einbringen, weil diese nicht von den Kommunen allein zu bewältigen ist.

 

Das Ensemble des Schlosstheaters Moers und der Vorstand der Freunde des Schlosstheaters Moers e.V. rufen die Fördervereine und Freundesvereine der städtischen Kultureinrichtungen, die Akteure in der freien Kulturszene, die Engagierten in den Sozialverbänden und Sportvereinen auf, sich aktiv in die

Debatte über die kulturelle und soziale Vitalität unserer Stadt einzumischen und für den Erhalt der kulturellen, sozialen und sportlichen Infrastruktur in Moers einzutreten.

 

Der Bürgermeister und der Rat der Stadt Moers werden aufgefordert, mit den Verantwortlichen in der Kultur-, Sport- und Sozialarbeit in einen Dialog über maßvolle Konsolidierungskonzepte zu treten.

 

 

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