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ARNOLD SCHÖNBERGS PIERROT LUNAIRE IN KOMBINATION MIT DER URAUFFÜHRUNG VON MICHAEL LANGEMANNS ANNA TOLL IM BOCKENHEIMER DEPOT - OPER FRANKFURTARNOLD SCHÖNBERGS PIERROT LUNAIRE IN KOMBINATION MIT DER URAUFFÜHRUNG VON...ARNOLD SCHÖNBERGS...

ARNOLD SCHÖNBERGS PIERROT LUNAIRE IN KOMBINATION MIT DER URAUFFÜHRUNG VON MICHAEL LANGEMANNS ANNA TOLL IM BOCKENHEIMER DEPOT - OPER FRANKFURT

Premiere Donnerstag, 7. Juli 2016, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot. -----

Während der Arbeit an seinem Pierrot lunaire auf die 1884 veröffentlichten Gedichte des belgischen Dichters Albert Giraud fand Arnold Schönberg (1874-1951) zu neuem Ausdruck: Mit den atonalen, atmosphärisch dichten und sprechenden Gebärden des raffiniert eingesetzten Kammerensembles ebenso wie mit der Behandlung der Stimme, die zum ersten Mal in Schönbergs Schaffen durchgängig als „Sprechgesang“ gestaltet ist.

Angeregt zu dieser Komposition wurde er durch die Diseuse Albertine Zehme, mit der die Uraufführung am 16. Oktober 1912 in Berlin erfolgreich über die Bühne ging. Eine Aufführung im Prager Rudolfinum ein halbes Jahr später endete dagegen aufgrund der schockhaften Wirkung des Werks im Skandal.

Der 1983 in Moskau geborene Komponist Michael Langemann, Schüler Manfred Trojahns sowie George Benjamins, versetzt – gestützt auch auf die luftigen, impressionistischen Skizzen des Flaneurs Peter Altenberg – Arthur Schnitzlers berühmten Einakter Anatol über das ein wenig snobistische, melancholische und erotomanische Dasein in unsere Zeit, die nicht länger mehr nur die männliche Libertinage favorisiert. Aus Anatol wird deshalb Anna Toll. Der Stoff, getragen von einer mit Anspielungen nicht sparenden, kammerorchestralen Tonsprache, die die Figuren filigran zu porträtieren versteht, beginnt mit einer Schicksalsstunde: Ein Baron entdeckt, dass seine Gemahlin eine Affäre hat. Unter Androhung von Gewalt zwingt er sie, den ihm unbekannten Geliebten anzurufen und zu sich zu bestellen. Sie entscheidet sich dafür, den Mann zu warnen. Er aber erkennt, dass sie den anderen selbstlos liebt und lässt sie gehen. Sie, Anna, quälen Zweifel, ob ihr Geliebter ihr noch treu ist. Gemeinsam mit Maxi beschließt sie, ihn zu hypnotisieren, um so die Wahrheit zu erfahren…

Die musikalische Leitung liegt in Händen von Nikolai Petersen, der hier seit 2012 als Solorepetitor engagiert ist und u.a. Ende 2014/15 mit der musikalischen Leitung von Martinůs Drei Einakter auf sich aufmerksam machte.

Dorothea Kirschbaum übernimmt die Regie von Pierrot lunaire. Seit 2013/14 arbeitet sie als Regieassistentin an der Oper Frankfurt und begeisterte das Publikum mit zahlreichen Produktionen der Reihe Oper für Kinder im Holzfoyer und vor allem mit ihren klugen halbszenischen Einrichtungen der konzertanten Aufführungen von Kálmáns Die Csárdásfürstin und Lehárs Der Graf von Luxemburg.

Regieassistent (seit 2008) ist auch Hans-Walter Richter, der Regisseur von Anna Toll. Zudem trat er mit ersten eigenen Arbeiten am Stadttheater Gießen in Erscheinung, darunter Donizettis Linda di Chamounix und Holsts Savitri. Die renommierte amerikanische Sopranistin Laura Aikin kehrt nach Auftritten als Konstanze in Mozarts Entführung für Pierrot lunaire an der Seite des Tänzers und Choreografen David Laera (Ein junger Mann) zurück nach Frankfurt und feierte kürzlich einen überragenden Erfolg als Emilia Marty in Janáčeks Die Sache Makropulos an der Wiener Staatsoper. Die Besetzung von Anna Toll versammelt ausschließlich (ehemalige) Mitglieder des Opernstudios und des Ensembles der Oper Frankfurt.

Der Wiener Moderne und damit u.a. auch Schönberg und seinem Werk ist in dieser Saison das Begleitprogramm unter dem Titel Oper Finale gewidmet.

Musikalische Leitung: Nikolai Petersen

PIERROT LUNAIRE

Dreimal sieben Melodramen aus Albert Girauds Pierrot lunaire op. 21 von Arnold Schönberg

Inszenierung: Dorothea Kirschbaum

Dramaturgie: Konrad Kuhn

Stimme: Laura Aikin

Ein junger Mann: David Laera

ANNA TOLL - ODER DIE LIEBE DER TREUE

Operette in sieben Szenen von Michael Langemann (*1983)

Text vom Komponisten basierend auf Arthur Schnitzlers Anatol und Peter Altenbergs Märchen des Lebens

Ein Auftragswerk der Oper Frankfurt

Mit Übertiteln

Inszenierung: Hans Walter Richter

Bühnenbild und Kostüme: Bernhard Niechotz

Dramaturgie: Norbert Abels

Licht: Jan Hartmann

Choreografie: David Laera

Maxi: Nora Friedrichs

Anna Toll: Elizabeth Reiter

Ilona: Nina Tarandek

Carlo: Ludwig Mittelhammer

Gabriel: Simon Bode

Baron Diebl: Magnús Baldvinsson

Arthur: Dominic Betz

Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Weitere Vorstellungen: 8., 10., 11., 14., 16., 17. Juli 2016, jeweils um 19.30 Uhr

Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.

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