Ausgangspunkt für das Projekt ist das aktuelle Thalia-Stück „Draußen vor der Tür“: Kriegsheimkehrer Beckmann kommt nicht rein. Seine Frau hat einen anderen, sein Bett bleibt besetzt. Beckmann zieht die Konsequenz: In Wolfgang Borcherts Stück geht er in die Elbe und ertrinkt. Doch was wäre, wenn er in Hamburg ein neues Zuhause gefunden hätte? Was, wenn es einen Ort gäbe, an dem einer wie er unter seinesgleichen weiter existieren kann? Ein Ort, an dem sich Flüchtlinge, Staatenlose und Heimatlose treffen; ein Ort an dem sein Anderssein normal wäre? –
Wilhelmsburg ist so ein Ort: historischer Ankerpunkt für Flüchtlinge, überschwemmte Insel vor den Toren der Stadt, Heimat der Heimatlosen oder neuester Anlaufpunkt für die hanseatische Creative Class? Beckmann muss über die Elbe springen, nicht in sie. Vielleicht findet er in Wilhelmsburg, was ihm fehlt...
An dieser Stelle wenden sich die Initiatoren des Projekts direkt an alle Wilhelmsburger:
Warum lohnt es sich, hier zu leben? Warum lohnt es sich nicht? Schildere uns Deine persönliche Sicht auf die Lage der Insel, und zwar an einem Ort Deiner Wahl: ob Video-Installation im Hafenbecken, Tanz-Performance auf der Straße oder szenische Lesung im Wohnzimmer, alle Formate sind erlaubt. Einzige Bedingung: sie dürfen nicht länger als eine viertel Stunde dauern und Du musst gewährleisten, dass ihr ungestört an dem Ort Eurer Wahl spielen könnt.
Am 10. Mai werden wir Dich, Deinen Beitrag und Deinen Ort zeigen, auch Beckmann wird dabei sein: Im Anschluss an eine Vorstellung von „Draußen vor der Tür“ am Thalia Theater beginnt eine spät-nächtliche Busfahrt für 100 Zuschauer nach Wilhelmsburg, von Spielort zu Spielort, durch ein Viertel voller Überraschungen.
Vorstellungen am 10. Mai ab 22 Uhr an mehreren Orten in Wilhelmsburg
Anmeldungen jeder Art: Ideen, Projektskizzen, Bilder, Videos etc. bis zum 15. April an springdoch@thalia-theater.de oder an Jonas Zipf c/o Thalia Theater, Alstertor 1, 20095 Hamburg