Ein Bühnenbild, das gleichzeitig Schwere und Leichtigkeit vermittelt: Ein Metallrahmen, auf den ein weißes eingerissenes Tuch gespannt ist und der sich langsam auf acht Tänzer herabsenkt, eröffnet das Tanz-Triptychon im Großen Haus mit Choreografien von Bridget Breiner, David Dawson („Giselle“) und Benvindo Fonseca auf Musikstücke von Ludwig van Beethoven und Johann Sebastian Bach. „Hold Lightly“ ist eine der ersten großen choreografischen Arbeiten von Bridget Breiner aus dem Jahr 2009 und spielt mit den Gegensätzen von schwer und leicht, eintönig und variabel, Zäsur und Neuanfang. Auf das 3. Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven choreografiert, agieren die Tänzerinnen und Tänzer zunächst in relativer Gleichförmigkeit, die sich in Bild und Tanz immer mehr auflöst und sich im Laufe des Stücks der Leichtigkeit von Beethovens Musik annähert. Die Bühne wird zum Spielplatz für Emotionen, Humor und ungetrübte Bewegungsfreude.
Zu einem Ort des süßen Vergessens wird die Bühne in David Dawsons transzendentem Werk „A Sweet Spell of Oblivion“ („Der süße Zauber des Vergessens“). Als „Ode an den Tanz“ bezeichnet David Dawson die Traumsequenz, die er 2007 auf eine Auswahl von Präludien aus Johann Sebastian Bachs Wohltemperiertem Klavier kreierte. In Gelsenkirchen wird das Werk erstmals in einer voll- orchestrierten Fassung zu erleben sein. In seiner einzigartigen Bewegungssprache huldigt Dawson der untrennbaren Verbindung von Musik und Tanz, der Genialität der Musik und der Virtuosität des Tänzers. Die Leichtigkeit des Tanzes steht in Einklang mit der Transparenz und Schöpferkraft von Bachs Musik. Nach dem Handlungsballett „Giselle“ in der letzten Spielzeit zeigt Dawson eine weitere Facette seines Könnens am MiR. Eine Neukreation des portugiesischen Choreografen Benvindo Fonseca für das Ballett im Revier auf die Zweite Sinfonie Ludwig van Beethovens rundet das Tanz-Triptychon ab. Fonseca, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Bühnenjubiläum als Tänzer feiert, ist in Deutschland bisher noch weitgehend unbekannt, erobert aber mit seiner zeitgenössischen Tanzsprache seit 2005 zusehends die Bühnen Europas. Die einzigartige Verbindung von erdverbundenem, kraftvollem Ausdruckstanz und den filigranen Formen des Balletts verleihen seinen Choreografien hohe Intensität und ästhetische Strahlkraft.
Ausschnitte aus Johann Sebastian Bachs „Wohltemperierten Klavier“ werden umrahmt von Ludwig van Beethovens zweiter Sinfonie und dessen drittem Klavierkonzert.
A Sweet Spell of Oblivion
Ballett von
David Dawson
Hold Lightly
Ballett von
Bridget Breiner
Dawn of an
announced End von
Benvindo Fonseca
Musikalische Leitung
Valtteri Rauhalammi
Choreografie
David Dawson
Bridget Breiner
Benvindo Fonseca
Bühne
John Otto
Jürgen Kirner
Georgios Kolios
Kostüm
Yumiko Takeshima
Andreas Meyer
Thomas Lempertz