Die Stücke
Clara: Cathy Marston beschäftigt schon seit längerem die Persönlichkeit von Clara Schumann, ihr Künstlertum und ihre besondere Biographie: Zum einen verheiratet mit dem Komponisten Robert Schumann, zum anderen in tiefer Freundschaft (und vielleicht mehr) dem deutlich jüngeren Johannes Brahms verbunden, war sie in ein kompliziertes Beziehungsgeflecht eingebunden. Zeit ihres Lebens befand sich Clara in einem Zwiespalt. Auf der einen Seite war sie eine gefeierte Künstlerin, die dazu beitrug, ihrem Ehemann durch die Aufführung seiner Werke zum Durchbruch zu verhelfen. Die Einkünfte aus Claras Konzerten und ihrer pädagogischen Tätigkeit trugen massgeblich zum finanziellen Unterhalt der Familie bei; spätestens nach Beginn seiner Krankheit und schliesslich seinem Tod lastete die ganze Verantwortung auf ihr. Andererseits bereitete ihr Erfolg Robert Schwierigkeiten. Sein Anspruch an sie war letztendlich ganz in der Zeit verhaftet: sie hatte ihm vor allem Ehefrau und Mutter seiner acht Kinder zu sein.
Clara
Choreographie Cathy Marston
Musik Clara und Robert Schumann, Johannes Brahms
Klavier Sonja Lohmiller
Bariton Benoît Capt
Erstbesetzung
Clara Schumann Hui-Chen Tsai
Robert Schumann Erick Guillard
Johannes Brahms Erion Kruja
Friedrich Wieck Bruce McCormick
Cover für Erstbesetzung Clara Schumann Martina Langmann
Robert Schumann Gary Marshall
Johannes Brahms Denis Puzanov
Friedrich Wieck Denis Puzanov
Tänzer und Tänzerinnen Ilan Kav, James Henson, Izumi Shuto, Julie Philpott,
Jianhui Wang, Paula Alonso, Emma Lewis, Jenny
Tattersall
Howl: Die USA sind im Krieg und niemand kann den Berichten und Bildern entfliehen, die vom US-Engagement in Afghanistan und im Irak berichten. Amerika erscheint zutiefst verunsichert. Viele haben das Gefühl, dass die Erfahrungen, die das Land mit dem Vietnamkrieg gemacht hat, zu keinerlei Weisheit geführt haben. Sind denn jegliche Hoffnungen auf Fortschritte vergeblich? Warum scheint sich alles wie in einem endlosen Kreislauf zu wiederholen? Mit diesen Fragen im Hinterkopf entdeckte die Choreographin im Guggenheim Museum in Bilbao die Installation ‚Head on’ des chinesischen Künstlers Cai Guo-Qiang. Das Werk zeigt ein grosses Wolfsrudel, das an einem Hindernis zerschellt. Miller war fasziniert von der eindringlichen Darstellung dieser Meute, die für sie besonders schlüssig die Phänomene Gruppenzwang, Unentrinnbarkeit und Verlust von Individualität umsetzt. Die Menschheit scheint nicht lernfähig zu sein, sondern immer wieder ins Verderben zu rennen. Miller war es wichtig, kein tänzerisches Manifest zu kreieren. Stattdessen geht sie das Thema von mehreren Seiten an. Sie spielt mit Kontrasten, erfindet mit den Tänzern expressive Bilder und gestaltet eine verführerische Show, die zum Nachdenken anregt.
Choreographie Andrea Miller
Musik Orchesra Barzizza, Black Dice, Tim Hecker,
Joanna Newsom, Gelem Gelem u.a.
Tänzerinnen Paula Alonso, Martina Langmann, Emma Lewis, Izumi
Shuto, Hui-Chen Tsai; Jenny Tattersall, Julie Philpott
Tänzer Erick Guillard, James Henson, Ilan Kav, Erion Kruja,
Gary Marshall, Denis Puzanov, Jianhui Wang
Vorstellungsdaten
24.04.2010, 19.30 Uhr, Vidmar:1
28.04.2010, 19.30 Uhr, Vidmar:1
09.05.2010, 18.00 Uhr, Vidmar:1
15.05.2010, 19.30 Uhr, Vidmar:1
05.06.2010, 19.30 Uhr, Vidmar:1
08.06.2010, 19.30 Uhr, Vidmar:1
13.06.2010, 18.00 Uhr, Vidmar:1
15.06.2010, 19.30 Uhr, Vidmar:1
Weitere Vorstellungen unter www.stadttheaterbern.ch