Beethoven bearbeitete ihn mehrfach für die erste, noch mit "Leonore" betitelte Fassung von 1805, für deren Revision 1806 und für die spätere, sich als Fidelio endlich durchsetzende Version von 1814. Die Titelheldin wagt eine mutige Befreiungstat, und sie eine der wenigen Heldinnen, die als kämpfende Frau auf der Opernbühne überlebt. "Wer ein solches Weib errungen", dieser Schlussjubel gilt ihr, der Retterin des Gatten, deren privater Kampf zu einer Befreiungsideologie geworden ist. Nach Realistik wird hier nicht gefragt - weder, warum Marzelline in Fidelio nicht die Frau erkennt, noch was geschehen wäre, wenn das Trompetensignal, das die Ankunft des Ministers ankündigt, zu spät erklungen wäre und die Verdunklungstat Pizarros nicht verhindert hätte.
Beethovens "Fidelio" von 1814 ist kein Stück, das den individuellen Empfindungen auf den Grund geht, es will Wahrheit ans Licht bringen. Die Wahrheit aber ist nach dem Ende der Befreiungskriege und dem Wiener Kongress das illusionslos gewordene Europa, in dem alle Freiheitsträume verflogen scheinen. Und doch kämpfte Beethoven um sein Drama, als gelte es, die Idee zu retten, unabhängig davon, ob sie die Welt verändern kann oder nur eine Utopie bleiben wird.
Dirigent: Andreas Stoehr
Inszenierung: Amélie Niermeyer
Bühne: Stephan Braunfels
Kostüme: Kirsten Dephoff
Chorleitung: Christoph Kurig
Dramaturgie: Hella Bartnig
Orchester: Duisburger Philharmoniker
Don Fernando: Ludwig Grabmeier
Don Pizarro: Heikki Kilpeläinen
Florestan: Steven Harrison
Leonore: Annette Seiltgen
Rocco: Sami Luttinen
Marzelline: Netta Or
Jaquino: Mirko Roschkowski
1. Gefangener: Martin Shalita
2. Gefangener: Rolf Broman
Weitere Termine:
20.11.2008 - Duisburg
19:30-22:00
23.11.2008 - Duisburg
19:30-22:00
29.11.2008 - Duisburg
19:30-22:00
02.12.2008 - Duisburg
19:30-22:00
05.12.2008 - Duisburg
19:30-22:00
10.12.2008 - Duisburg
19:30-22:00
14.12.2008 - Duisburg
19:30-22:00
20.12.2008 - Duisburg
19:30-22:00
26.12.2008 - Duisburg
19:30-22:00
03.07.2009 - Duisburg
19:30-22:00