Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Berliner Lektion" mit Hebe de Bonafini"Berliner Lektion" mit Hebe de Bonafini"Berliner Lektion" mit...

"Berliner Lektion" mit Hebe de Bonafini

3. Dezember 2006 um 11.30 Uhr im Berliner Renaissance-Theater.

Am 3. Dezember 2006 veranstalten die Berliner Festspiele in Zusammenarbeit mit der ZEIT-Stiftung eine Berliner Lektion. Zu Gast ist die Präsidentin und Sprecherin der Asociación Madres de Plaza de Mayo (Mütter des Mai-Platzes) – Hebe de Bonafini.

Es waren einfache Frauen, Mütter, die der argentinischen Militärjunta seit 1977 und in den 1980er Jahren Widerstand geleistet hatten und ihre Verbrechen ans Tageslicht brachten. Die „Madres de Plaza de Mayo“, die Mütter der Gefolterten, Ermordeten und Verschleppten, kämpfen bis heute gegen das Vergessen und Vertuschen der Gewalttaten. Jeden Donnerstag gehen die Frauen mit den weißen Kopftüchern stumm und ausdrucksstark über den Platz in Buenos Aires - im Zeichen der Erinnerung. Ihre Sprecherin und Präsidentin, Hebe de Bonafini, hat drei Kinder während der Militärdiktatur verloren. Seit 1977 erhebt sie ihre Stimme im Namen aller 30 000 Verlorenen in Argentinien und in anderen Diktaturen. Den Müttern ist  es mit zu verdanken, dass die perfiden Methoden des Staatsterrorismus weltweit auch juristisch geächtet werden. Gegen die in ihrer Heimat erlassenen Amnestiegesetze, die eine Strafverfolgung der Täter verhinderten, leisteten sie erheblichen Widerstand. Erst 2005 wurden zwei dieser Gesetze durch Präsident Néstor Kirchner aufgehoben – für die 77jährige Hebe de Bonafini ein persönlicher Sieg des Lebens über den Tod und eine große Hoffnung für die Zukunft.

Für ihren Kampf wurden die „Mütter des Mai-Platzes“ mit wichtigen internationalen Friedenspreisen ausgezeichnet. u.a. 1992 mit dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit und 1999 mit dem UNESCO-Preis für Friedenserziehung.

Im Dezember setzt Hebe de Bonafini den langen Marsch der Mütter fort. „Verschwunden, aber nicht vergessen“ – am 3. Dezember 2006 um 11.30 Uhr im Berliner Renaissance-Theater. (In Spanisch mit Simultanübersetzung).

Die erfolgreiche Reihe der BERLINER LEKTIONEN bringt seit 1987 prominente Künstler, Politiker, Wissenschaftler u.a. nach Berlin. Innerhalb von kurzer Zeit hat die Reihe ihr Stammpublikum erworben. Im zwanzigsten Jahr gesellen sich weitere Persönlichkeiten zu dem illustren Reigen, in dem Willy Brandt, Michail Gorbatschow, Christo, Vanessa Redgrave und Herbert Grönemeyer auftraten. Neben Hebe de
Bonafini werden Hermann Nitsch (19. November), Henning Mankell (21. Februar) und Tom Tykwer / Michael Ballhaus (11. Februar).

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

PLÄDOYER FÜR EINEN UNTERSCHÄTZTEN -- Neue CD mit Orchesterwerken von Max Reger beim Label Ondine

Zu Recht kann man sagen, dass Max Reger als Komponist immer noch unterschätzt ist. Dies beweist einmal mehr die interessante Neuaufnahme mit Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128 sowie "Eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

BILDER DER HEKTISCHEN STADT -- Festspiel-Finale "Strawinsky in Paris" bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

In der rasanten Choreografie von Jeroen Verbruggen zur Musik "An American in Paris" von George Gershwin sowie zu Aaron Coplands Musik mit Auszügen aus der "Billy the Kid"-Suite gewinnen die Straßen…

Von: ALEXANDER WALTHER

FRAGE NACH DEN LETZTEN DINGEN -- "Parsifal" von Richard Wagner bei den Bayreuther Festspielen

Das Zauberweib Kundry steht in jedem Fall im Mittelpunkt von Jay Scheibs Inszenierung. Es ist auch eine Vorstellung der Hexe aus männlicher Perspektive. Kundrys Erscheinung wandelt sich hier immer…

Von: ALEXANDER WALTHER

BEMERKENSWERTE PREMIERE -- Chor-Open-Air bei den Bayreuther Festspielen

Zum ersten Mal ist der Bayreuther Festspielchor unter der Leitung des neuen Dirigenten Thomas Eitler de Lint im Festspielpark aufgetreten. Das Konzert begann mit dem Choral aus Richard Wagners "Die…

Von: ALEXANDER WALTHER

IMPOSANTE TREPPENAUFGÄNGE UND SPÄRLICHES FEUER -- Richard Wagners "Walküre" bei den Bayreuther Festspielen

Der Regisseur Valentin Schwarz überträgt die Handlung der "Walküre" zwar in die heutige Zeit, es gelingt ihm jedoch, dank einer klugen Personenführung neues Licht ins Geschehen zu bringen. Der Raum…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche