Ein Festival im Sinne des Gedenkjahres 1938, das den Anfängen des modernen Tanzes vor der Unterbrechung und Zäsur durch die grauenvollen politischen Umstände in Österreich um und nach 1938 und der Weiterentwircklung des Tanzes in unserer Zeit gewidmet ist. Vom 5. bis 31. Oktober werden namhafte Repräsentanten der heimischen Tanzszene die Möglichkeit haben, auf der Basis eines Rückblickes neue Perspektiven zu entwickeln. Ein Beitrag und ein Signal, vor allem der Wiener Tanzszene im Odeon.
Auf Initiative des ODEON mit Unterstützung der Stadt Wien kuratiert die Tanzkritikerin und Tanzhistorikerin Andrea Amort anlässlich des österreichischen Gedenkjahres das Festival. Sechs Programme mit jeweils drei Aufführungen werden getanzt, die historischen Persönlichkeiten zugeeignet sind. In vorwiegend neuen Produktionen wird darin die Fülle des künstlerischen Tanzes vor dem Zweiten Weltkrieg aus heutiger Sicht reflektiert.
Zu sehen sind neue Arbeiten und Beiträge u.a. von Nikolaus Adler, Radha Anjali, Georg Blaschke, Christoph Bochdansky, Rose Breuss, Fanny Brunner, Bert Gstettner, Liz King, Sebastian Prantl und Renato Zanella. Außerdem wird die Produktion "Hanna Berger: Retouchings" mit Werken u. a. von Manfred Aichinger, Bernd R. Bienert und Willi Dorner erstmals in Wien gezeigt. Auf dem Programm stehen aber auch ausgewählte historische Choreografien von Grete Wiesenthal, Gertrud Bodenwieser, Andrei Jerschik und Rosalia Chladek. Ein Rahmenprogramm mit Vorträgen und Filmen wird vorbereitet.
Ein besonderer Abend im Rahmen des Festivals ist der 22.Oktober: Benefiz-Abend für die 86jährige, nach Tel Aviv geflüchtete Wienerin Wera Goldman, die selbst auftreten und von der Stadt Wien ein Ehrenzeichen bekommen wird, davor aber von der österreichischen Tanzszene mit Werken und Reden geehrt wird. Unter anderem von den Nachwuchs-Choreografinnen Martina Rösler, Dorothea Zeyringer & Mira Kapfinger und Lina Maria Venegas.
Das ODEON möchte den in Wien und Österreich lebenden Tänzerinnen und Choreografinnen wieder die Möglichkeit geben im ODEON zu arbeiten und sich ebenda zu präsentieren.
Vorstllungsprogramm:
ZUGEEIGNET HANNA BERGER (Wien 1910 - Berlin/Ost 1962)
05., 06., 07. OKTOBER, 20:00 HANNA BERGER: RETOUCHINGS (Wien-Premiere)
Künstlerische Leitung und Einführung: Andrea Amort
Choreografien von Nikolaus Adler, Manfred Aichinger, Bernd R. Bienert,
Rose Breuss, Willi Dorner. Unter Anderen mit Ottilie Mitterhuber
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ZUGEEIGNET MARGARETE WALLMANN (Wien? 1901 - Monte Carlo 1992)
09., 10., 11. OKTOBER, 20:00 WALLFRAU (Uraufführung)
Die Tanzproduktion „Wallfrau“, unter der Leitung von Renato Zanella, ist Margarete Wallmann zugeeignet.
Margarete Wallmann (Berlin 1901 – Monte Carlo 1992) war der tänzerischen Moderne zugetan. In Berlin geprägt, war Wallmann von 1934 bis 1938 Ballettchefin an der Wiener Staatsoper, aber auch oft Gast bei den Salzburger Festspielen. Max Reinhardt nannte sie „Wallfrau“. Die Kriegszeit verbrachte sie in Buenos Aires. Danach machte sie in Europa zunehmend Karriere als Opernregisseurin, unter anderem an der Wiener Staatsoper. Ihre „Tosca“-Inszenierung (Premiere: 1958) ist noch heute im Repertoire der Wiener Staatsoper.
Renato Zanella, ehemaliger Ballettdirektor der Wiener Staatsoper, erfolgreich zuletzt in den USA, befasst sich nun mit Aspekten der Biografie der ungewöhnlichen Frau.
Konzept, Inszenierung und Choreografie: Renato Zanella
Tanz und Schauspiel: Jolantha Seyfried
sowie Carlos Delgado Betancourt, Ariel Uziga, Toni Rey Garcia, Miriam Vargas Iribar, Mercedes Vargas Iribar, Lina Maria Venegas, Mario Mattiazzo, Sandra Trindade, Kyung-In Choi
Musik: Ch. W. Gluck, Arvo Pärt, Ernst Krenek, Shantel,
Beat Furrer, Luca Francesconi
Ausstattung: Art For Art
Licht: Michael Illich
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ZUGEEIGNET GRETE WIESENTHAL (Wien 1885 - Wien 1970)
14., 15., 16. OKTOBER, 20:00 DAS FREMDE MÄDCHEN (Premiere)
Regie: Fanny Brunner unter Verwendung von Tänzen von Grete Wiesenthal
sowie einer Choreografie von Rose Breuss.
Zusammenarbeit mit Konservatorium Wien Privatuniversität,
Anton Bruckner Privatuniversität Linz,
Festspielhaus St. Pölten (Österreich TANZT) und dem Festival Berührungen
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ZUGEEIGNET GERTRUD BODENWIESER (Wien 1890 - Sydney 1959),
ISOLDE KLIETMANN (Marburg 1908 - Mendoza 1993), ANDREI JERSCHIK (Wien 1902 - Linz 1997)
18., 19., 20. OKTOBER, 20:00 ZUGEFLÜSTERT (Uraufführung)
Choreografien von Gertrud Bodenwieser (Einstudierung: Harmen Tromp),
Rose Breuss, Andrei Jerschik (Einstudierung: Harmen Tromp),
Georg Blaschke, Liz King. Eine Kooperation mit der Anton Bruckner
Privatuniversität Linz und dem Festival Berührungen
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ZUGEEIGNET GERTRUD KRAUS (Wien 1901 - Tel Aviv 1977)
22. OKTOBER, 20:00 BENEFIZ GALA FÜR WERA GOLDMAN
Erneut wird die in Wien geborene, in Tel Aviv lebende Tänzerin Wera
Goldman in ihrer Geburtsstadt auftreten. Mit weiteren Beiträgen von
Anjali, Gstettner, Haager, King, Prantl, Rösler, Selzer, Kapfinger & Zeyringer
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ZUGEEIGNET CILLI WANG (Wien 1909 - Wien 2005)
23., 24., 25. OKTOBER, 20:00 FAUST SPIELEN (Österreich-Premiere)
Spiel: Christoph Bochdansky und das Figurentheater Wilde & Vogel
Regie: Christiane Zanger
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ZUGEEIGNET ROSALIA CHLADEK (Brünn 1905 - Wien 1995)
29., 30., 31. OKTOBER, 20:00 ÖDIPUS IS COMPLEX (Uraufführung)
Choreografie: Nikolaus Adler (unter Verwendung des „Tanzes mit dem Stab“
von Rosalia Chladek). Eine homunculus-Produktion
Informationen und Kartenbestellungen: Tel: +43 1 2165127
Karten: € 25.-- bzw. € 11.-- (ermäßigt)
Vorreservierungen sind ab sofort möglich unter: odeon@odeon-theater.at
ODEON: Taborstraße 10, 1020 Wien
Mehr Infos unter www.odeon-theater.at