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Bregenzer Festspiele 2011 vom 20. Juli bis zum 21. August 2011

"André Chénier", das berühmteste Werk des italienischen Komponisten Umberto Giordano, gleichermaßen packend als leidenschaftliches Liebesdrama und als historischer Krimi, ist in den Sommern 2011 und 2012 erstmals auf der Bregenzer Seebühne zu sehen. Den Anfang im Reigen neuer Kompositionen im Festspielhaus macht die Oper "Achterbahn" der bekannten britischen Komponistin Judith Weir, deren Werk unter dem Titel Schöpfung auch der Schwerpunkt des Festspielsommers 2011 gewidmet ist.

 

Gezeichnet vor dem Hintergrund der Französischen Revolution ist "André Chénier", uraufgeführt 1896 an der Mailänder Scala, ein historisches Drama von brillanter Schärfe und eine menschliche Tragödie von erschütternder Intensität. Zentrale Gestalt der Oper ist der gleichnamige französische Dichter, eine historische Figur, der in den Wirren der Revolution vom glühenden Anhänger zum erbarmungslos Verfolgten wird und am Ende selbst auf der Guillotine endet. Premiere des Spiels auf dem See ist am 20. Juli 2011.

 

Eine junge Frau zwischen Glück und Unglück, zwischen Schicksalsschlägen und unerwarteten Wendungen: Die Oper "Achterbahn" von Judith Weir ist das erste in einer Reihe von Auftragswerken, die in den kommenden Sommern jeweils als Oper im Festspielhaus gezeigt werden. Achterbahn ist eine Geschichte über das Schicksal, eine Art Gleichnis über das Auf und Ab des Lebens. Basierend auf einem sizilianischen Märchen zeigt die Oper, dass sich uns die Beurteilung diverser Daseinsprüfungen in dem Moment, in dem sie passieren, oft entzieht. Premiere ist am 21. Juli 2011.

 

Ein Spiel mit Täuschungen und Sinnesverwirrungen, angesiedelt irgendwo zwischen Traum und Wirklichkeit: Judith Weirs Kammeroper "Der blonde Eckbert" versetzt die Zuschauer im Theater am Kornmarkt in ein Wechselbad zwischen Wahn und Waldesrauschen. Was beginnt wie ein scheinbar harmloses Märchen, entpuppt sich als verstörendes Psychodrama, in dem die Grenzen zwischen Einbildung und Wirklichkeit verschwimmen. Premiere ist am 6. August 2011.

 

In den Orchesterkonzerten feiern die Bregenzer Festspiele in diesem Jahr Schöpfer und den schöpferischen Akt und stellen eine ganze Reihe von Menschen musikalisch in den Mittelpunkt, deren wacher Geist, überbordende Fantasie und einzigartige Kreativität Kunst, Literatur und Musik der vergangenen Jahrhunderte geprägt haben. Dazu gehören nicht nur Künstler wie Byron und Goethe, Shakespeare und Michelangelo, sondern auch diejenigen Komponisten, die 2011 und 2012 im Zentrum des Programms stehen: Judith Weir und Detlev Glanert. Einer der Höhepunkte der Konzertreihe ist das Gastspiel des Hallé Orchestra unter der Leitung von Sir Mark Elder. Eine Fortsetzung findet nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr die Reihe Musik & Poesie im Seestudio.

 

Das Deutsche Theater Berlin bringt im Rahmen der Schauspielreihe 2011 nicht nur zwei bemerkenswerte Stücke – das von der Kritik gefeierte Gorki-Werk "Kinder der Sonne" und Roland Schimmelpfennigs "Peggy Pickit" sieht das Gesicht Gottes in der Inszenierung des österreichischen Regiestars Martin Kušej – nach Bregenz. Mit Nina Hoss, Norman Hacker, Ulrich Matthes und Sophie von Kessel steht auch eine beachtliche Reihe von Theatergrößen auf der Bühne am Kornmarkt. Neu im Bund ist 2011 das Schauspielhaus Wien, das sich in den letzten Jahren einen Namen als Werkstatt für junge Autoren der Gegenwart gemacht hat. Es gastiert mit dem 2009 entstandenen Stück Waisen von Dennis Kelly im Theater Kosmos.

 

Was hat Singen mit Frust zu tun, wo liegt der Zusammenhang zwischen Libido und Kreativität, und was wird in der heutigen High-Tech-Welt eigentlich aus unserem Körper? Diesen Fragen geht "Kunst aus der Zeit 2011" auf der Werkstattbühne und am Vorplatz auf den Grund: mit dem ersten Bregenzer Beschwerdechor, mit Home Work, einem neuen Musiktheater des Franzosen François Sarhan, und mit As if Stranger, einer intermedialen Performance des amerikanischen Tänzers Richard Siegal.

 

Die Jugendreihe "crossculture" bietet jungen Menschen die Chance, in und außerhalb der Festspielzeit ihre Kreativität zu entfalten und herauszufinden, was ihnen Spaß macht und wo ihre Talente liegen. Neben den Klassikern crossculture night und fest des kindes findet 2011 auch eine Neuauflage der crossculture week statt. Das familienkonzert der magische klang und die schurken zeigt, wie man seine größten Ängste musikalisch überwinden kann und so zitternde Knie mit Rhythmus in den Griff bekommt.

 

Alle Infos www.bregenzerfestspiele.com

 

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