Eines der international renommiertesten Ensembles für Kindertheater. Die Kinderoper „Brundibár“ ist mittlerweile eines der meist aufgeführten Musiktheaterwerke für Kinder und erzählt von zwei Kindern, die durch Singen um Geld betteln, um ihrer kranken Mutter zu helfen.Doch gegen den lärmenden Leierkastenmann Brundibár kommen sie nicht an. Nur gemeinsam mit anderen Kindern und den Tieren können sie Brundibár übertönen und in die Flucht schlagen.
Hans Krása, ein Schüler von Alexander Zemlinsky, schrieb das Werk 1938, kurz vor der deutschen Besatzung der Tschechoslowakei. Wegen Krásas jüdischer Abstammung konnte die Uraufführung nur heimlich in einem jüdischen Waisenhaus in Prag stattfinden. 1942 wurde Krása in das Vorzeige-KZ Theresienstadt deportiert und traf dort viele seiner Darsteller wieder, so dass er das Werk mit den dort internierten Kindern neu einstudierte. Die Geschichte einer Solidarisierung der Schwachen gegen einen übermächtig erscheinenden Schreihals erhielt natürlich vor dem Hintergrund der äußeren Umstände symbolische Bedeutung und wurde zu einem vollen Erfolg. Ein Ausschnitt aus einer Theresienstädter Aufführung ist in dem zynischen Propagandafilm „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ zu sehen. Die Nazis, die wegen der tschechischen Sprache wenig vom Sinn des Stückes verstanden, wollten damit der Welt die „menschenfreundlichen“ Verhältnisse im Lager demonstrieren.
Nur kurze Zeit später aber fiel diese Maske der Humanität: Krása wie auch die meisten seiner Darsteller wurden nach Auschwitz deportiert, wo sie 1944 in den Gaskammern ermordet wurden. Zurück blieb „Brundibár“ als liebenswürdiges und eindrückliches Zeugnis, das in finsterster Zeit ein Zeichen der Hoffnung gegen den Nazi-Terror setzen wollte.
Eine Veranstaltung der Stadt Dortmund und der Auslandsgesellschaft Deutschland e.V
Die Aufführung wird finanziell unterstützt von der DEW21 und dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond.