1.
Lara Foot Newton
TSHEPANG, THE THIRD TESTAMENT
MOPO and duckrabbit Productions, Kapstadt
Ausgehend von einem 2001 in den südafrikanischen Medien erschienenen, schockierenden Bericht über die Vergewaltigung eines neun Monate alten Kindes, schrieb die junge Dramatikerin und Regisseurin Lara Foot Newton ihr Stück über die Mentalität des Wegschauens in einem Land, das durchzogen ist von unsichtbaren Grenzen. Sie beschreibt die unfassbaren Grausamkeiten, die in einer isolierten und in Armut gefangenen Gesellschaft stattfinden. Gleichzeitig versucht sie auf sehr subtile Art, die Gründe dafür aufzudecken. Einer könnte Langeweile sein, ein anderer vielleicht Religion, vermutet Newtons Protagonist Simon (Mncedise Shabangu). Doch während er ratlos sein Dorf betrachtet und die Geschichten der Bewohner erzählt, legt er ganz nebenbei die tieferliegenden Ursachen für die täglich stattfindende Brutalität frei.
"Hier passiert nicht viel", sagt Simon immer wieder über sein Dorf. Eine Behauptung, die genauso ironisch wirkt, wie der Titel selbst: "Tshepang" heißt Hoffnung und war gleichzeitig der Name des missbrauchten Babys.
Lara Foot Newtons eigenwilliges und düsteres Projekt TSHEPANG gastierte bereits erfolgreich auf mehreren internationalen Bühnen.
Regie: Lara Foot Newton
Bühne: Gerhard Marx
Licht: Wesley France
Mit: Mncedise Shabangu und Kholeka Quabe
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Folgetermine: 12., 13., 14. Mai, 20:00 Uhr
Spielort: Schauspielhaus, Porzellangasse 19, 1090 Wien
Publikumsgespräch (Eintritt frei): 12. Mai, im Anschluss an die Vorstellung.
2.
Mpumelelo Paul Grootboom, Presley Chweneyagae
RELATIVITY: TOWNSHIP STORIES
//South African State Theatre & Lion’s Den Productions (cc), Pretoria/Tshwane
Erstmals wird ein Werk des jungen Black African Shooting Star Paul Grootboom außerhalb Südafrikas gezeigt. RELATIVITY: TOWNSHIP STORIES ist ein psychologisches Stück über die soziale Realität des heutigen Lebens in schwarzen Townships. Mit seinem cineastisch schnellen Bildertheater greift Grootboom Themen auf, die vor nicht allzu langer Zeit noch als Tabus in seinem Heimatland galten: Vergewaltigung, Mord und Polizeiübergriffe, Brutalität in der Familie.
RELATIVITY: TOWNSHIP STORIES ist die Geschichte eines jungen Mädchens, das sich aus den Fesseln der Familie befreit und dessen Vater einen Killer engagiert, um es wieder “zur Vernunft” zu bringen. Entlang dieses Plots verwebt Grootboom vier unterschiedliche Geschichten. Immer mehr Personen und ihre Perspektiven werden in die mörderische Hetzjagd involviert, wobei sich ein Kaleidoskop immer unfassbarer werdender Zusammenhänge entfaltet. Die Vielfalt der Sichtweisen entdeckt jedoch gleichzeitig die Relativität
der Ereignisse.
Der in Soweto aufgewachsene Grootboom sieht es als seine künstlerische Pflicht, die Dinge so zu zeigen, wie sie sind und wie er sie erlebt hat - seine schonungslosen Darstellungen sind ein Angriff auf den düsteren
Unterleib der Rainbow Nation. In RELATIVITY: TOWNSHIP STORIES steht Grootboom ein SchauspielerInnen-Ensemble zur Seite, das zum Teil in dem Film “Tsotsi” mitwirkte, der bei der diesjährigen Oskarverleihung den Preis für den besten ausländischen Film erhielt.
Regie: Mpumelelo Paul Grootboom
Bühne: Declan Randall
Kostüme: Phumelele Dlamini
Mit: Karabo Kgokong, Koketso Mojela, Mahlubi Kraai, Thandi Legodu, Fumani Shilubana, Tebogo
Maboa, Junior Mathibela, Charmaine Kweyama, Mandla Gaduka, Letlhogonolo Nkolisa, Thabo
Sekgobela, Siyasanga Papu, Prince Sithole
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Folgetermine: 18., 19., 20. Mai, 20:00 Uhr
Spielort: Schauspielhaus, Porzellangasse 19, 1090 Wien
Publikumsgespräch (Eintritt frei): 19. Mai, im Anschluss an die Vorstellung
Kartenpreise:
22 Euro / ermäßigt 15,50 Euro
Kartenreservierung:
tel: +43 1 317 01 01-18
www.schauspielhaus.at/service/
Eine Initiative von Schauspielhaus Wien und der Armutskonferenz.
InhaberInnen eines Kulturpasses erhalten freien Eintritt ins Schauspielhaus.