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Chemnitzer Theaterpreis für junge Dramatik - Preisverleihung steht bevor Chemnitzer Theaterpreis für junge Dramatik - Preisverleihung steht bevor Chemnitzer Theaterpreis...

Chemnitzer Theaterpreis für junge Dramatik - Preisverleihung steht bevor

Am 25. Februar 2014, 18.00 Uhr findet die Preisverleihung des neu ins Leben gerufenen „Chemnitzer Theaterpreis für junge Dramatik“ im Ostflügel des Schauspielhauses statt. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, und das prämierte Stück wird am 25. Mai 2014 in der Regie von Silke Johanna Fischer seine Uraufführung am Schauspiel Chemnitz erleben.

 

Ab Sommer vergangenen Jahres waren junge deutschsprachige Autoren aufgerufen, für das Schauspiel Chemnitz ein Stück zu schreiben und bis 31. Dezember 2013 einzureichen. Insgesamt 53 Einsendungen aus dem gesamten Bundesgebiet, Österreich und der Schweiz erreichten das Chemnitzer Theater - eine äußerst erfreuliche Resonanz auf einen so jungen Preis. Seit Anfang Januar läuft nun für die fünfköpfige Jury der schwierige Auswahlprozess.

 

Bewerben konnten sich Autoren bis zu einem Alter von 35 Jahren. Darüber hinaus unterlag die Ausschreibung des Preises keinen inhaltlichen oder formellen Vorgaben, denn es ging nicht darum, Ideen und Gedanken unter ein Motto zu pressen, sondern einen freien Spielraum für Geschichten zu schaffen.

 

Und in der Tat ist eine erfreuliche Tendenz zum Geschichten-Erzählen festzustellen sowie eine Auseinandersetzung mit sehr „fleischlichen“ und lebendigen Figuren, ihren Lebensgeschichten und Konflikten. Inhaltlich befassen sich die Autoren überwiegend mit aktuellen und zeitgenössischen Themen und setzen ihre Figuren ins Verhältnis zu gesellschaftlichen Strukturen und Prozessen. Das Themenspektrum reicht dabei von der Beschäftigung mit der Absurdität moderner Medienwelten über die Auseinandersetzung mit der Familie als kleinste Zelle des Terrors bis hin zu der Frage, wie wir eigentlich leben wollen, aber auch Kriegsauswirkungen in einer globalisierten Welt sind Thema. Dabei sind die Blickwinkel äußerst vielfältig und individuell – gewissermaßen frei nach Heraklit: „Wenn wir wach sind, haben wir eine gemeinsame Welt. Im Traum hat jeder seine eigene“.

 

Am 25. Februar wird der mit Spannung erwartete Preisträger bekannt gegeben, aber auch ein zweiter und dritter Platz vergeben. Diese beiden Stücke werden dann im Mai als szenische Lesung im Rahmen der NACHTSCHICHT „bühne frei“ von Schauspielern des Ensembles präsentiert. Doch einen Vorgeschmack auf alle drei Stücke gibt es bereits am Tag der Preisverleihung, wenn es das erste Mal heißt: „Und der Gewinner des Chemnitzer Theaterpreises ist …“

 

Die Jury

 

Kerstin Decker

geboren 1962 in Leipzig, ist promovierte Philosophin, Reporterin des „Tagesspiegel“ und Kolumnistin der „taz“. Sie lebt in Berlin. Neben ihren journalistischen Arbeiten entstand mit der Zeit auch ein literarisches Werk: Decker unterstützte u. a. die Schauspielerin Angelica Domröse bei deren Autobiografie und veröffentlichte mit ihrem Ehemann Gunnar Decker einen Essayband. Darüber hinaus erschienen von ihr Biografien über Heinrich Heine, Paula Modersohn-Becker, Else Lasker-Schüler, Lou Andreas-Salomé und die Doppelbiografie über Nietzsche und Wagner.

 

Johannes Schulze

stammt aus Offenburg/Baden (nahe Straßburg). Er absolvierte ein Studium der Musikwissenschaften, Kunstgeschichte, Germanistik und Latein in Freiburg und ist ausgebildeter Journalist. Später erfolgte ein Schreibtischseitenwechsel: Schulze wurde Verlagsleiter in einem großen deutschen Verlagskonzern und Geschäftsführer einer Regionalzeitung. Von 1994 - 2010 war er Geschäftsführer der größten ostdeutschen Regionalzeitung „Freie Presse“. Seit 2011 ist er Vorsitzender des Chemnitzer Theaterfördervereins.

 

Philipp Otto

studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig und war anschließend am Staatsschauspiel Dresden engagiert. Hier spielte er u. a. Marinelli in „Emilia Galotti“ (Regie: Hasko Weber) und Alex in „A Clockwork Orange“ (Regie: Andras Fricsáy); für beide Rollen wurde er mit dem Erich Ponto-Preis ausgezeichnet. 2001 - 2005 gehörte er zum Ensemble des Staatstheaters Stuttgart. Ab 2005 war er am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, zunächst als festes Ensemblemitglied und anschließend als Gast engagiert. Als freischaffender Schauspieler war er regelmäßig in Produktionen für Film und Fernsehen zu sehen. Seit dieser Spielzeit gehört er zum Ensemble des Schauspiels Chemnitz.

 

Silke Johanna Fischer

studierte Theaterwissenschaft, Germanistik, Philosophie und Isländisch an der Freien und an der Humboldt Universität Berlin. Nebenher engagierte sie sich bei zahlreichen Bühnen- und freien Projekten und arbeitete u. a. als Regie- und Produktionsassistentin für das Gefängnis-Theaterprojekt „EastWestSideStory“ mit inhaftierten Jugendlichen. 2010 - 2013 war sie am Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau als Regieassistentin engagiert und wirkte zudem als Sound-Designerin, Schlagzeugerin, Videokünstlerin, Schauspielerin und Regisseurin. Seit der Spielzeit 2013/2014 ist sie als Regieassistentin am Theater Chemnitz engagiert und wird im Mai das prämierte Stück des „Chemnitzer Theaterpreises für junge Dramatik“ inszenieren.

 

Kathrin Brune

absolvierte in Wien und Berlin ihr Studium der Theaterwissenschaften und Philosophie. Als Regie- und Dramaturgieassistentin war sie u. a. am Stadttheater Dortmund, bei den Burgfestspielen in Bad Vilbel sowie am Volkstheater und am Schauspielhaus in Wien tätig. Für das Ekhof-Festival inszenierte sie 2012 Carlo Gozzis „Turandot“. 2011 - 2013 war sie als Dramaturgin am Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz -Zittau engagiert. Dort inszenierte sie u. a. Jonas Gardells „Die Eisbären“. Mit der Spielzeit 2013/2014 gehört sie als Dramaturgin zum Leitungsteam des Schauspiels Chemnitz, zeichnet verantwortlich für die NACHTSCHICHT-Reihe, leitet das Chemnitzer Schauspielstudio und ist Organisatorin des „Chemnitzer Theaterpreis für junge Dramatik“.

 

 

 

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