Über alle Berge auf’s Meer hinaus geträumt hast sich Christoph Marthaler mit dieser wundersamen theatralisch-musikalischen Meditation in drei Sprachen. Ausgehend vom holländischen Nationaldrama „Op hoop van zegen (Die Hoffnung auf Segen)“ von Herman Heyermans – ein sozialkritisches Melodram über die Ausbeutung niederländischer Fischer durch die Reeder zu Beginn des 20. Jahrhunderts – komponieren Marthaler und sein kongeniales Ensemble eine suggestive Collage über das Meer als Sehnsuchtsraum.
Das ewige Auf und Ab der Wellenbewegung kommt in Anna Viebrocks Bühne – ein Ort changierend zwischen Wartesaal, Hafenbar, Kajüte und Seemannsheim – nur scheinbar zum Stillstand: Wie zwischen Ebbe und Flut treiben hier theatralische Fundstücke und musikalisches Strandgut an „Land“, mit denen die Figuren vom ewigen Warten der Frauen, vom Seemannsgarn der Männer erzählen, von der Lust auf Weite und der Angst vor der Tiefe, von glücklicher Heimkehr und tödlicher Ausfahrt.
Wie sanfte Piraten entführen die Schauspielerinnen und Schauspieler mit literarischen Zitaten, dramatischen und komischen Szenen, musikalischen Anspielungen quer durch alle Genres auf eine „sentimental journey“ über den Ozean der Erinnerung.
Seemannslieder / Op hoop van zegen
von Christoph Marthaler
In niederländischer, deutscher und englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Gastspiel NTGent, ZTHollandia, Eindhoven
Regie: Christoph Marthaler
Bühne: Anna Viebrock, Duri Bischoff, Frieda Schneider
Kostüme: Sarah Schitteck
Dramaturgie: Stefanie Carp, Paul Slangen
Musikdramaturgie und Stimmtraining: Christoph Homberger, Clemens Sienknecht, Stefan Wirth
Es spielen und singen: Raphael Clamer, Wim Opbrouck, Hadewych Minis, Gijs Naber, Chris Nietvelt, Frieda Pittoors, Sanne van Rijn, Graham Valentine
Livemusik: Clemens Sienknecht, Stefan Wirth.
Mehr Informationen auf der Internetseite des NTGENT: