Körper und Film – das ist eine genauso unauflösliche wie faszinierende Beziehung. Film ohne Körper ist nur schwer vorstellbar, denn sie stehen im Blickpunkt; die Kamera richtet sich nach ihnen, verfolgt sie, fängt sie ein, stellt sie still, löst sie auf oder wirbelt sie herum, tastet sie ab und schwelgt in ihren Bewegungen, Gesten und Gesichtern.
Im umgekehrten Sinn ist aber auch der Körper ohne filmische und andere Bilder im buchstäblichen Sinne nicht denkbar. Körperwahrnehmung und Bildwahrnehmung sind eng miteinander verbunden: Bilder lassen sich nur durch und über den Körper wahrnehmen; wohingegen wir Bilder brauchen, um unseren Körper wahrzunehmen, um uns ein „Bild“ von ihm zu machen. Bilder adressieren dabei den rezipierenden Körper direkt. Sie arbeiten assoziativ und evozieren eine präreflexive Wahrnehmung. Bilder schreiben sich direkt in die körperliche Wahrnehmung ein, an ihrem Modell üben wir die Eigenwahrnehmung ebenso wie die Entäußerung unserer Körper. So bezieht sich „Körper“ in NO BODY BUT ME sowohl auf den Körper des Bildes, als auch auf den Körper des Betrachters.
„Das Bonner Ensemble CocoonDance ist eine der intellektuellen Antworten in Nordrhein-Westfalen auf die zeitgenössischen Herausforderungen an die Tanzkunst. Unermüdlich arbeitet es an neuen Erzähltechniken, künstlerischen Herangehensweisen.“(Westdeutsche Zeitung) In den letzten Projekten von CocoonDance spielte die Wahrnehmungserfahrung des Zuschauers eine grundlegende Rolle. Als Teil eines multizentrisch-performativen Raumgefüges ist er mit dem Geschehen verwoben, aktiver Teilnehmer innerhalb einer offenen multisensorischen Erfahrung. Auf der Bühne eröffnen sich so Wahrnehmungsräume, die an die Reflexion der Zuschauer gebunden sind, welche so beim Betrachten mitchoreographieren.
Von und mit: Fa-Hsuan Chen, Martina De Dominicis, Alvaro Esteban, Werner Nigg, Inma Rubio, Susanne Schneider, Brice Taupin
Choreografie, Regie: Rafaële Giovanola //
Musik: Jörg Ritzenhoff //
Licht: Marc Brodeur //
Kostüme: Kristelle Paré //
Assistenz: Leonardo Rodrigues Santos //
Outside eye: Roberto Serafide //
Video-Coaching: Cedric Raccio //
Dramaturgie: Rainald Endraß
Eine Produktion von CocoonDance in Koproduktion mit: Hessisches Staatsballett / Staatstheater Darmstadt & Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Théâtre du Crochetan Monthey, theaterimballsaal Bonn.
Gefördert durch: Kunststiftung NRW, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Bundesstadt Bonn und Théâtre-ProVS, Le Conseil de la Culture Etat du Valais, La Loterie Romande und das NATIONALE PERFORMANCE NETZ (NPN) Koproduktionsförderung Tanz aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.
Weitere Aufführungen: Fr 28. / Sa 29. Oktober / Do 03., Fr 04., Sa 05. November / Do 01., Fr 02., Sa 03. Dezember 2016 // 20 Uhr
theaterimballsaal Frongasse 9, D- 53121 Bonn
Infos und Karten unter: theaterimballsaal
Telefon 0228. 79 79 01
E-mail:karten@theater-im-ballsaal.de
On tour:
No Body But Me: 06.11.2016 - Festival MOVE! Fabrik Heeder Krefeld (D) + 23.11.2016: Kammerspiele Staatstheater Darmstadt (D)
What About Orfeo?: 11./ 12.11.2016 Institut Français Abidjan (CIV) + 15./ 16.12.2016 SESC São Paulo (BR)
Revisiting Wonderland: 11.12.2016 Korzo Den Haag (NL) + 13.12.2016 Tanzfaktur Köln (D) + 16.12.2016 AINSI Maastricht (NL)