Die „Methode“ verlangt ein festes Sportpensum ebenso wie die Abgabe von Schlaf- und Ernährungsberichten. Buchstäblich über jeden Schritt seiner Bürger ist dieser Staat informiert. So auch über Mia Holl, die sich nach dem Selbstmord ihres Bruders vor einem Schwurgericht verantworten muss. Sie besitzt ein Zuviel an Liebe (zu ihrem Bruder), ein Zuviel an Verstand (sie denkt naturwissenschaftlich) und ein Übermaß an geistiger Unabhängigkeit. In einer Gesellschaft, in der die Sorge um den Körper alle geistigen Werte verdrängt hat, reicht diese Innenausstattung aus, um als gefährliches Subjekt eingestuft zu werden. Mia Holl gerät ins Visier des Systems, und plötzlich geht es um mehr als um das nicht geleistete Sportpensum: Es soll bewiesen werden, dass ihr Bruder, verurteilt wegen einer angeblichen Vergewaltigung, unschuldig ist.
Wie weit kann und wird der Staat individuelle Rechte einschränken? Gibt es ein Recht des Einzelnen auf Widerstand? Die Regisseurin Susanne Lietzow („Klaus im Schrank“) geht diesen Fragen gemeinsam mit den Studentinnen und Studenten des Schauspielstudios Dresden nach.
Eine Produktion mit den Studentinnen und Studenten des Schauspielstudios Dresden
Mit: Nina Gummich, Pauline Kästner, Tobias Krüger, Kilian Land, Lukas Mundas, Justus Pfankuch, Nadine Quittner, Max Rothbart
Regie: Susanne Lietzow
Bühne und Kostüm: Marie Luise Lichtenthal
Musik: Gilbert Handler
Video: Petra Zöpnek
Dramaturgie: Robert Koall