Zunächst siegessicher schlagen diese in die Wette ein, die Probe aufs Exempel zu machen. Sie geben vor, in den Krieg ziehen zu müssen, kehren dann verkleidet zurück und umgarnen die Geliebte des jeweils anderen. Nach anfänglichem Zögern geben die beiden Frauen schließlich dem Werben nach. Immer tiefer schlittern die zwei Paare in emotionale Verstrickungen, wobei sie entdecken, daß man mehrere Personen gleichzeitig begehren kann. Nach 24 Stunden folgt die Ent-Täuschung und nichts ist mehr so, wie es einmal war.
Mozarts scheinbar so heitere Oper entstand 1789/90, als er unter größter finanzieller Not litt. Nach erfolgreichen Aufführungen des Figaro und Don Giovanni in Wien blieben weitere Opernaufträge zunächst aus. Kaiser Joseph II. beauftragte Mozart und Da Ponte schließlich, ihre dritte gemeinsame italienische Oper zu schreiben. Treuetest, Liebesprobe und Wette waren beliebte Motive in Romanen und auch auf der Bühne. Mit Mitteln der opera buffa und der Commedia dell’arte, in der Verstellung und Verkleidung nicht fehlen dürfen, kreierten Mozart und Da Ponte in dieser letzten Zusammenarbeit ein Stück zwischen Sein und Schein, Ernst und Komik, Lachen und Weinen, in dem die Liebe als brüchig und verführbar dargestellt wird.
Mozarts Musiksprache erreicht hier einen Grad der Verfeinerung, der es mittels Instrumentation, Zitaten und Tonartendramaturgie erlaubt, die authentischen und die künstlichen Gefühle der Figuren unendlich subtil und sinnlich zu charakterisieren und ihr Schicksal nachvollziehbar zu machen. „Das ist eine opera buffa, bei welcher das Lachen vergeht.“ (Hans Mayer)
Regie und Ausstattung – Peer Boysen
Zunächst als Bühnenbildner tätig, bevor er als freier Regisseur für Schauspiel und Musiktheater arbeitete. Inszenierungen an zahlreichen Bühnen im deutschsprachigen Raum. Am TLT war von Peer Boysen bereits La clemenza di Tito zu sehen. Mit Così fan tutte schließt er nach Le nozze di Figaro und Don Giovanni in den vergangenen Spielzeiten den Da Ponte-Zyklus ab.
Musikalische Leitung: Sascha Goetzel; Regie & Ausstattung: Peer Boysen; Choreinstudierung: Nikolaus Netzer
Mit:
Fiordiligi Juliana Banse / Cornelia Zach
Dorabella Lysianne Tremblay
Ferrando Leo Adalsteinsson / Peter Sonn
Guglielmo Dominik Hosefelder / Gérard Kim
Despina Renate Fankhauser / Debra Fernandes
Don Alfonso Michael Dries / Sébastien Soules
Tiroler Symphonieorchester Innsbruck; Chor des Tiroler Landestheaters
Weitere Vorstellungen:
November: 15., 19., 22., 26.
Dezember: 1., 7., 9., 16., 22., 30.