Das interdisziplinäre Festival gibt damit in seinem vierwöchigem Programm aus Musiktheater, Konzerten, Ausstellungen und Foren einen einzigartigen Einblick in Heiner Goebbels‘ künstlerische Arbeit. Seit 1992 bringt die Biennale Musique en Scène in Lyon unterschiedliche Künstler und Disziplinen an verschiedensten Orten der Stadt zusammen.
Die Thematik des Festivals
Die Biennale „Musique en Scène“, Lyon, erkundet eine der symbolträchtigsten Formen der gegenwärtigen Internet-Entwicklung: die Wolke /Cloud. Wolken und Nebel haben schon immer einen besonderen Platz in der Kunstgeschichte beansprucht, vor allem auf Grund ihrer spirituellen und symbolischen Dimension in der Kunst aus Fernost oder des Abendlandes, in der Vergöttlichung und zeitgleichen Hemmungslosigkeit in den Gemälden des Barock, in der erhabenen Unendlichkeit der Wolkenmeere der Romantik, oder in den nebligen Atmosphären diverser Impressionisten. Im digitalen Zeitalter wird die Wolke noch weitaus komplexer als eine simple Bewegung von leicht-strahlenden
Wasserteilchen wahrgenommen.
Nach der Massengesellschaft, formieren sich mittlerweile neue Figuren einer polymorphen Vernetzung. Diesem Thema widmet sich die diesjährige Biennale Musiques en Scène. Über die eingeladenen Künstler wird ein Schwerpunkt auf multidisziplinäre Werke gelegt: Kreationen in Netzwerken, welche die unterschiedlichen Künste beinhalten und auf unterschiedlichste Weise zusammenwirken lassen.
Dies ist auch eines der Anliegen des Schaffens von Heiner Goebbels, dem Protagonisten des Festivals, der in seinem Werk die unterschiedlichsten künstlerischen Disziplinen verknüpft und somit ein Paradebeispiel der Figur der Wolke ist. Als ein außergewöhnlicher Kenner seiner Zeit spielt Heiner Goebbels regelmäßig mit dem Gegensatz von Aktuellem und Zeitlosen und schafft es dabei gekonnt, einen Bogen zwischen Technik und Inspiration zu schlagen. Um dem Publikum die Arbeit Heiner Goebbels in seiner Vielschichtigkeit vorstellen zu können, organisiert die Biennale Musiqes en Scène 2014 die bislang größte Retrospektive seines Werks.
Die diesjährige Biennale findet an mehr als 20 kulturellen Institutionen in und außerhalb Lyons statt: Konzertsäle, Theater
, Museen, Kunsthochschulen, Gärten, Cafés, Plätze und Straßen werden allesamt zu Schauplätzen des gemeinsamen Austausches zwischen Künstlern und Zuschauern. Dabei kann sich während der vierwöchigen Veranstaltung jeder seinen ganz persönlichen Eindruck von der Wolke machen. Das komplette Programm ist über folgende Adresse verfügbar:
drive.google.com/file/d/0B3dZWa_v7kMuMXYyNFE2RUEyQ2s/edit
Ausgewählte Veranstaltungen:
Konzerte und
Inszenierungen von/unter Beteiligung von Heiner Goebbels
I went to the house but did not enter
6. – 8. März, 20h
Théâtre national populaire, Villeurbanne
Hilliard Ensemble
Szenisches Konzert
Chants des guerres que j’ai vues
(Songs of Wars I have seen)
11. – 15. März, 20h
Théâtre des Célestins
Ensemble Orchestral Contemporain Lyon
Leitung : Pierre-André Valade
Stifters Dinge
13. – 15. März, 20h
Théâtre national populaire, Vielleurbanne
Musiktheater
De l’expérience des choses
(Von der Erfahrung der Dinge)
18. März, 20h30
Le Toboggan – Décines
Regie : Marc Perroud
Dokumentarfilm
Entre le cristal … et la fumé
(u.a. mit der Sampler Suite, 1994)
20. März, 20h
Auditorium de Lyon
Konzert
Max Black
21. – 22. März, 20h
Théâtre de la Renaissance – Oullins
Musiktheater
Soirée Cumulus
(u.a. Surrogate, 1994, Ausschnitt aus Surrogate Cities)
29. März, 20h
Théâtre de la Croix-Rousse
Konzert
Installationen und Ausstellungen mit Heiner Goebbels
Listen profoundly
(u.a. mit Genko-An 69006)
Feldman, Langheinrich, Goebbels
5. März – 13. April
Musée d’art contemporain de Lyon
Kontakt und Information :
Mariadele Gorgoglione
Weitere Informationen unter www.bmes-lyon.fr.
Heiner Goebbels ist Künstlerischer Leiter der Ruhrtriennale 2012/2013/2014. Seine dritte und letzte Saison der Ruhrtriennale beginnt am 15. August und endet am 28. September 2014. Die Ruhrtriennale wird am 15. August 2014 mit Heiner Goebbels Inszenierung von Louis Andriessens Musiktheaterarbeit De Materie in der Duisburger Kraftzentrale eröffnet.