Als menschliche Verkörperung der Natur ist ihr die Liebe zu Männern völlig fremd. Apollo, der als Rinderhirte verkleidet auf dem Fest erscheint und ihr verfällt, kann sie nichts abgewinnen. Erst durch Leukippos’ List, verhüllt in Frauenkleidern Daphne zum Dionysostrank zu verführen, bricht sie mit ihrer wahren Natur. Apollo, der den Betrug durchschaut, fordert Leukippos auf, sich seiner Verkleidung zu entledigen. Daraufhin gibt auch Apollo seine Identität als Sonnengott preis. Daphne jedoch entzieht sich beiden. Als Leukippos Apollo verflucht, tötet ihn dieser. Apollos Erkenntnis, gegen seine göttliche Bestimmung und die Natur Daphnes gehandelt zu haben, kommt zu spät. Vergeblich bittet er die Götter um Verzeihung. Daphne kann erlöst werden: Indem sie sich in einen Lorbeerbaum verwandelt, vereinigt sie sich mit der geliebten Natur.
Richard Strauss (1864-1949) zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts. Sein breitgefächertes Werk – bestehend aus Opern, sinfonischen Dichtungen und Instrumentalmusik – ließ ihn zum international gefeierten Künstler aufsteigen. Neben seinen kompositorischen Fähigkeiten gilt er zudem als Mitbegründer der Salzburger Festspiele. Nach dem Tode Hugo von Hofmannsthals und der Flucht Stefan Zweigs aus Deutschland nahm Strauss den Vorschlag des Theaterhistorikers Joseph Gregor zur Vertonung des Daphne-Mythos’ dankbar auf. Doch die Zusammenarbeit zwischen Komponist und Textdichter gestaltete sich äußerst schwierig. Richard Strauss kritisierte fortwährend die starke Dialoglastigkeit des Librettos („Theater und keine Literatur!“). Erst nach drei Textfassungen konnten sich beide einigen. Daphne wurde am 15. Oktober 1938 in der Dresdner Staatsoper unter Karl Böhm uraufgeführt.
Die musikalische Leitung liegt bei Frankfurts Generalmusikdirektor Sebastian Weigle, der hier im November 2009 einen überragenden Erfolg mit Korngolds Die tote Stadt feiern konnte. Claus Guth inszenierte an der Oper Frankfurt bereits Verdis Un ballo in maschera (2005) und Puccinis Il trittico (2008). Seit 2008 schmiedet er zudem den neuen Ring des Nibelungen an der Hamburgischen Staatsoper und inszenierte 2009 u.a. Mozarts Così fan tutte bei den Salzburger Festspielen.
Text von Joseph Gregor
In deutscher Sprache mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Inszenierung: Claus Guth
Bühnenbild und Kostüme: Christian Schmidt
Dramaturgie: Norbert Abels
Licht: Olaf Winter
Chor: Matthias Köhler
Peneios: Matthew Best
Gaea: Tanja Ariane Baumgartner
Daphne: Maria Bengtsson / Angelina Ruzzafante (Juni 2010)
Leukippos: Daniel Behle
Apollo: Lance Ryan
Schäfer: Dietrich Volle, Julian Prégardien, Franz Mayer, Sungkon Kim
Mägde: Christiane Karg, Nina Tarandek
Die alte Daphne: Corinna Schnabel
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Weitere Vorstellungen: 1., 4., 10., 18., 23., 25. April, 19., 26. Juni 2010
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 12 bis 130 zzgl. 12,5% Vorverkaufsgebühr (außer an der Vorverkaufs- und Abendkasse der Oper Frankfurt)
Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, per Ticket-Hotline 069 – 13 40 400 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich. Bei Buchung von Vorstellungen bis 4 Wochen vor dem Aufführungstermin gibt es einen Frühbucherrabatt von 10% auf die oben angegebenen Preise, die Premiere ausgenommen.