Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Das Orakel von Delphi - Ein Jahrmarkt der Vernunft" von Suse Wächter & Manuel Muerte - im Ballhaus Ost Berlin"Das Orakel von Delphi - Ein Jahrmarkt der Vernunft" von Suse Wächter &..."Das Orakel von Delphi -...

"Das Orakel von Delphi - Ein Jahrmarkt der Vernunft" von Suse Wächter & Manuel Muerte - im Ballhaus Ost Berlin

Premiere 26. Oktober 2017, 20.00 Uhr, Ballhaus Ost - Pappelallee 15, 10437 Berlin. -----

„Erkenne Dich selbst!“ Dieser Satz stand vor mehr als 2500 Jahren über dem antiken Tempel des Orakels von Delphi. Der Magier Manuel Muerte und die Puppenspielerin Suse Wächter treffen sich zu einer Seance der ganz besonderen Art und beschwören Pythia, die Seherin und Stimme des Orakels von Delphi.

 

Haben Sie Fragen an die Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft? Werfen Sie sich in einen Strudel schwankender Realitäten und bizarrer Wirklichkeiten. Erkunden Sie die Höhen und Tiefen der Hellseherei. Besuchen Sie den Jahrmarkt der Vernunft.

 

Der Wunsch, zukünftige Entwicklungen vorherzusagen begleitet die Menschheit seit jeher. Ob utopisch oder apokalyptisch: Der Blick in die Zukunft gehört zu den liebsten Beschäftigungen der Menschen. Und so kennen alle Zeiten und Kulturen ihre Propheten, Seher, Weisen, Experten, Scharlatane und Trickster. In ihrem neuen Projekt treffen sich der Magier Manuel Muerte und die Puppenspielerin Suse Wächter zu einer Seance der ganz besonderen Art und erkunden die Höhen und Tiefen der Hellseherei. Mit Sigmund Freud, Charles Darwin, Sokrates und Gott persönlich werden die Grenzen von Realität und Fiktion, Entertainment und Wissensproduktion erkundet, neu vermessen und weit überschritten.

 

Heraufbeschworen aus den Tiefen der Geschichte wird am Ende die Seherin Pythia, die Stimme des Orakels von Delphi. Haben Sie Fragen an die Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft? Werfen sie sich in einen Strudel schwankender Realitäten und begeben Sie sich auf eine Reise in bizarre Wirklichkeiten. Trotz aller Aufklärung: Das magische Denken ist uns heute immer noch näher, als wir meinen. Im Alltag finden sich kleine magische Rituale, die helfen sollen, die Ungewissheiten unserer Existenz zu erdulden oder sie sogar günstig zu beeinflussen.

 

Der Verstand mag zwar nicht mehr an Wunder glauben, aber wir schätzen die Lust, sich dem Irrationalen hinzugeben. Gibt es tatsächlich Menschen, die in die Zukunft schauen können? Oder sind die Hellseher nur meisterhafte Menschenkenner, die die Ängste und Begehren ihres Publikums auf dieses zurück projizieren? Wie sehr unterscheiden sich heutige Wirtschafts- und Finanzexperten mit ihren wissenschaftlichem Theorien von antiken Priestern, die aus dem Vogelflug oder den Eingeweiden von Opfertieren den Willen der Götter ablasen? In einer raumgreifenden Inszenierung, die Figurentheater mit Magie, Musik und Performance verbindet, suchen Manuel Muerte und Suse Wächter nach Verwandtschaftsbeziehungen zwischen dem antiken Orakelwesen und den heutigen Formen des Expertenblicks. So entstehen auf dem Jahrmarkt der Vernunft spekulative Situationen, die sich einer eindeutigen Zuschreibung entziehen.

 

Das Publikum ist eingeladen zu offensichtlicher Manipulation und ahnungslosem Staunen. Am Ende jedoch soll das gelten, was schon vor mehr als 2500 Jahren über dem antikenTempel des Orakels von Delphi geschrieben stand:

„ERKENNE DICH SELBST!“

 

Manuel Muerte ist ein Spezialist für Illusion und Täuschung. Der Theatermacher, Performer und Moderator bewegt sich seit Jahren an der Schnittstelle von Magie und Aufklärung. Der Kulturwissenschaftler ist gelernter Zauberkünstler, gewann den ersten Platz bei der Zauber-WM in Japan und wurde in Las Vegas mit dem von Siegfried und Roy ins Leben gerufenen „Sarmoti“ Award geehrt. Muerte arbeitet sowohl im internationalen Varietébereich, als auch in verschiedenen interdisziplinären Projekten im Theater (zuletzt mit Showcase Beat Le Mot und René Pollesch). In seinen Arbeiten setzt Muerte Magie, Zauberei und Trick-Kunst als Mittel ein, um sich mit Realität auseinanderzusetzen: Im Spiel und Gespräch mit dem Publikum thematisiert er die Verführung durch Manipulation, und ist ein leidenschaftlich-lakonischer Nachfahre von Humor-Aufklärern wie Andy Kaufman.

 

Suse Wächter ist Puppenspielerin, Puppenbauerin und Theaterregisseurin. Sie studierte an der Ernst-Busch- Schauspielschule und arbeitete in zahlreichen Theaterprojekten mit Jürgen Kuttner und Tom Kühnel, sowie in Projekten des Videokünstlers Julian Rosefeldt. Ihre eigenen Arbeiten bewegen sich zwischen größenwahnsinnigen Geschichtsparcours („Helden des 20.Jahrhunderts“), antiken Mythen („Agrippina – Die Kaiserin aus Köln“), Weltuntergängen („Der Abend aller Tage“) und Opernstoffen („Ring der Nibelungen“). Seelen und Körper, Menschen und Puppen, lässt sie aufeinander los und erschafft Abende voller Anarchie, Erkenntnis und immer wieder Magie. Viele der Figuren führen ihr Geisterleben auch in immer neuen Inszenierungen und Kunstprojekten fort. So auch diesmal beim „Orakel von Delphi, dem Jahrmarkt der Vernunft“.

 

Eine Koproduktion mit dem Ballhaus Ost Berlin, Kampnagel Hamburg und dem FFT Düsseldorf.

Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, die Kulturbehörde Hamburg und die Rusch-Stiftung.

 

Konzept: Suse Wächter und Manuel Muerte

 

Mit: Veronika Thieme, Suse Wächter, Manuel Muerte, Patrick Folkerts

Musik: Chris Imler

Raum: Constanze Kümmel

Puppen: Suse Wächter

dramaturgische Mitarbeit: Jörn J. Burmester

Grafik: Anne Luft

Produktion: Olaf Nachtwey & Johanna Thomas

 

Vorstellungen Ballhaus Ost Berlin:

27., 28., 29.10.2017

Vorstellungen Kampnagel HH:

9., 10., 11., 12.11.2017

Vorstellungen FFT Düsseldorf:

2., 3.2.2018

Vorstellungen Ballhaus Ost Berlin:

15., 16., 17.,18.2.2018

 

www.ballhausost.de/produktionen/jahrmarkt-der-vernunft/

 

Karten: karten@ballhausost.de | Tel 030 - 440 391 68

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 24 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

JAGENDE HORN-PASSAGEN -- Neue CD von Helmut Lachenmann "My Melodies" bei Naxos (BR Klassik - musica viva)

Ein kompositorischer Umgang mit dem Phänomen Melodie steht im Mittelpunkt der Komposition "My Melodies" für acht Hörner und Orchester des 1935 in Stuttgart geborenen Helmut Lachenmann. Unter der…

Von: ALEXANDER WALTHER

VOLLENDETER FORMALER AUFBAU -- Bachs Matthäus-Passion mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben in der Stiftskirche STUTTGART

Für Karfreitag 1729 schrieb Johann Sebastian Bach seine "Matthäus-Passion" BWV 244 und arbeitete sie dann noch dreimal um. Der vollendet ausgewogene Aufbau dieses Meisterwerks kam in der Aufführung…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHONUNGSLOSE SELBSTERKENNTNIS --- John Gabriel Borkman im Schauspielhaus Stuttgart

Henrik Ibsen ist der Dramatiker der schuldhaft versäumten Selbstemanzipation. Er setzt sich schonungslos mit den Lebenslügen der Menschen auseinander. Seiner Devise "Dichten ist Gerichtstag halten…

Von: ALEXANDER WALTHER

DRAMATISCH GEBALLTER ABLAUF --- Verdi Operngala im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Vorwiegend Spätwerke Giuseppe Verdis standen bei dieser sehr gelungenen Operngala auf dem Programm. Die vorzüglich musizierende Württembergische Philharmonie Reutlingen unter der inspirierenden…

Von: ALEXANDER WALTHER

FEINSTE SCHATTIERUNGEN DES GEFÜHLS -- Stuttgarter Philharmoniker unter Gabriel Feltz mit Berg und Brahms in der Liederhalle Stuttgart

Wieder konnte man als "Minutenstück" eine interessante Komposition eines Studenten der Kompositionsklasse von Prof. Marco Stroppa an der Stuttgarter Musikhochschule hören. Der 1987 in Mailand geborene…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑