In mehreren Räumen und Etagen - in einem Rundgang durch das gesamte Haus - wird das Werk in einer eigenen Fassung für Sänger, Schauspieler, großen gemischten Chor, Knabenchor, Experimentalensemble und Orchester aufgeführt. Beteiligt sind international erfolgreiche Berliner Ensembles und
Künstler wie das Architekturbüro Graft (Berlin, Los Angeles, Peking), die Free Jazz Formation Bauer 4, das Solistenensemble Kaleidoskop, seit 2007 Ensemble-in-residence im RADIALSYSTEM V, der Karl-Forster- Chor und der Knabenchor Berlin.
NOVOFLOT lädt das Publikum ein zu einer Reise durch ein großes weihnachtliches Tableau. Die junge Berliner Opernkompanie unternimmt mit diesem Projekt eine neue Interpretation des "Weihnachtsoratoriums", das so wieder als gemeinschaftliches Ritual erlebbar und in all seinen Bausteinen und Widersprüchen erforscht wird. In der raumbezogenen, szenischen Passage durch das Weihnachtsoratorium liegt der Versuch einer Wiederentdeckung des ihm innewohnenden utopischen Potenzials: Eine Suche nach Momenten, in denen Glaube, Liebe, Hoffnung möglich wird.
Der Abend widmet sich der Komposition Bachs in ihrer Gesamtheit, und lässt alle sechs Kantaten erklingen. Dabei wird das Werk sowohl textlich als auch musikalisch erweitert. Im "Weihnachtsoratorium" lässt NOVOFLOT barocke Musiken und freie Improvisationen von Bauer 4 aufeinanderprallen: Jede Kantate entsteht als eigene Bearbeitung. Aus dem Siechtum perfider Arrangements entpuppt sich das Original als Juwel und Hoffnungsträger.
NOVOFLOT
Konzept und Produktion
Seit der Gründung 2002 machte die freie Berliner Opernkompanie NOVOFLOT zunächst mit den Inszenierungen von Ernst Kreneks "Glockenturm" und Tommaso Traettas "Antigone" in den Sophiensaelen auf sich aufmerksam. Für die Opernsaga "Kommander Kobayashi" entwickelte NOVOFLOT ein
Format, in dem neue Produktionswege und Konzepte für die zeitgenössische Oper gesucht und getestet wurden: In einer Serie von Auftragswerken verschiedener internationaler Komponisten entfaltet sich die Odyssee des "Kommander Kobayashi" als eine Reise in das hybride Universum zeitgenössischer Oper. Insgesamt wurden für "Kommander Kobayashi" sechs Opern und vier Kurzopern komponiert und in drei Staffeln zwischen Januar 2005 und September 2007 uraufgeführt. Produktions- und Spielorte der
Saga waren die Berliner Sophiensaele, das UltraSchall Festival, die Hamburgische Staatsoper, das Festival Warschauer Herbst / Teatr Wielki, das Théâtre National du Luxembourg und das Trafó in Budapest.
Derzeit arbeitet NOVOFLOT unter dem Titel "WAS WIR FÜHLEN" an einer dreiteiligen Reihe zu den Affekten in der Oper. Der erste Teil widmete sich der Angst und wurde unter dem Titel "Scream Queen" im September 2008 in den Sophiensaelen uraufgeführt. Der zweite und dritte Teil zu den Gefühlszuständen Erschöpfung und Glück folgen im Herbst 2010. (www.NOVOFLOT.de)
Produktion NOVOFLOT
Regie Sven Holm
Musikalische Leitung Vicente Larrañaga
Bühne Graft Architekten
Kostüme Daniela Selig und Anna Scholich
Dramaturgie Laura Schmidt
Konzeptionelle Mitarbeit Malte Ubenauf
Video Philip Kießling (halbbild),
"Tiergarten-Videos" Prof. Klaus Teltenkoetter
in Zusammenarbeit mit Graft Architekten
Produktionsleitung Dörte Wolter
Technische Leitung und Licht Jörg Bittner
Gesang Bini Lee-Zauner (Sopran), Hanna Dóra Sturludóttir (Mezzosopran), Steffen Doberauer (Tenor) und Nils Cooper (Baß)
Schauspiel Johanna Falckner, Julian Gerull und Ricardo Müller
Bauer 4
Solistenensemble Kaleidoskop
FR 18. SA 19. SO 20. MI 23. FR 25. SA 26. Dezember 19 Uhr
SO 27. Dezember 16 Uhr
Karl-Forster-Chor
Knabenchor Berlin