Sie klagte ihn auf Anerkennung der Vaterschaft an, doch in einem fragwürdigen Prozess wurde er freigesprochen. Durch mehrere Hochzeiten und Scheidungen hat es Claire inzwischen zu außerordentlichem Reichtum gebracht. Sie verspricht der Stadt eine Milliarde, wenn man ihr endlich Gerechtigkeit verschafft – und Alfred Ill tötet. Auch wenn der Bürgermeister diese makabre Forderung sofort ablehnt, verringert sich die anfängliche Empörung der Güllener zusehends – schließlich lockt das viele Geld. Als Ill merkt, dass sich die Stadt gegen ihn wendet, stellt er sich dem Gericht seiner Mitbürger.
Friedrich Dürrenmatt skizzierte seine Aufgabe als Dramatiker wie folgt: nicht Therapeut, sondern Diagnostiker, nicht Ideologe, sondern skeptischer Opponent zu sein, dessen Literatur das Publikum irritieren und zu kritischer Reflexion bewegen soll. Wie in vielen seiner Werke geht es auch in Der Besuch der alten Dame um Recht und Unrecht, Macht und Gewalt, Ohnmacht und Gnade.
FRIEDRICH DÜRRENMATT: CLAIRE ZACHANASSIAN STELLT WEDER DIE GERECHTIGKEIT DAR, NOCH DIE APOKALYPSE, SIE IST NUR, WAS SIE IST, DIE REICHSTE FRAU DER WELT, DURCH IHR VERMÖGEN IN DER LAGE, WIE EINE HELDEN DER GRIECHISCHEN TRAGÖDIE ZU HANDELN, ABSOLUT, GRAUSAM, WIE MEDEA ETWA.
Regie Irmgard Lübke
Bühne Helfried Lauckner
Kostüme Andrea Kuprian
Musik Andreas Fuetsch
Claire Zachanassian Antje Weiser
Alfred Ill Andreas Wobig
Frau Ill Janine Wegener
Bürgermeister Thomas Lackner
Pfarrer Michael Arnold
Lehrer Jan Schreiber
Pfändungsbeamter, Arzt, Pressemann Gerd Beyer
Butler Günter Lieder
Der Erste, Koby Stefan Riedl
Der Zweite, Loby Philipp Rudig
Der Dritte (Ills Sohn, Maler) Christoph Schlag
Der Vierte (Polizist, Turner) Fabian Schiffkorn
Ills Tochter, Louise Lisa Hörtnagl
Stadtmusik Andreas Fuetsch
Statisterie des TLT
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