Filmregisseur Lars von Trier nimmt das in "Der Boss vom Ganzen" als Stoff für eine garstige Komödie über Macht und Spiel. Ravn ist der Besitzer einer IT-Firma, die er jetzt gewinnbringend veräußern möchte. Die Crux ist nur: Bei der Unternehmens-gründung hat er einen nicht-existenten "Boss vom Ganzen" erfunden, der im fernen Amerika residiert und auf den er die Schuld abwälzen konnte, wenn unpopuläre Entscheidungen anstanden. Als Ravn die Firma allerdings an den isländischen Investor Finnur verkaufen will, besteht dieser darauf, nur mit jenem ominösen Über-Chef Geschäfte zu machen. In seiner Not heuert Ravn den Schauspieler Kristoffer an, den mysteriösen "Boss vom Ganzen" zu mimen. Dieser soll im Konferenzraum kurz seinen gelernten Text aufsagen, nicken und auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Fatalerweise entpuppt sich Finnur aber als Choleriker und Kristoffer ist gezwungen zu improvisieren.
Die Umstände zwingen Kristoffer noch ein paar Tage länger als geplant den Chef zu spielen und so kommt er nicht umhin, den Angestellten zu begegnen, was zu absurden Verwicklungen führt. Schlimmer noch, seine Rolle steigt ihm rasch zu Kopf und treibt Ravn immer dickere Schweißperlen auf die Stirn.
Maya Fanke, die zuletzt die Deutsche Erstaufführung von "Tannöd" inszenierte, führt auch diese Spielzeit wieder Regie bei dieser Eigenproduktion des Stadttheaters Fürth. Die Deutsche Erstaufführung von "Der Boss vom Ganzen" fand vor zwei Jahren im Nationaltheater Mannheim statt.
Deutsch von Maja Zade
Produktion Stadttheater Fürth
Inszenierung: Maya Fanke
Ausstattung: Wolfgang Menardi
mit Thomas Gerber, Dirk Dreißen, Christiane Paulick, Natalie Forester, Katrin Griesser, Oliver Bürgin, Gerd Beyer, Anne Rathsfeld, Roland Klein, Michael Vogtmann