Die Geschichte vom Brandner Kaspar stammt von Franz Ferdinand von Kobell (1803-1882). Sie umfasst ursprünglich nur wenige Seiten und er-zählt von einem Büchsenmacher am Tegernsee, den der Tod holen will. Die Erzählung wurde bald dramatisiert. Die erste Dramatisierung nahm Josef Maria Lutz mit Der Brandner schaut ins Paradies vor, erschienen im Jahr 1934. Aus dem Jahr 1949 stammt die bekannte Verfilmung mit Carl Wery und Paul Hörbiger in den Hauptrollen, das Drehbuch schrieb Erna Fentsch-Wery.
Heute ist das Werk aus München nicht mehr wegzudenken: Kurt Wilhelm, ein Urgroßneffe Kobells (geboren 1923), schrieb 1974 eine Theaterfassung und wob zahlreiche Motive der poetischen Werke des Dichters in Dialoge und Handlung ein. Das Stück hatte am 7. Januar 1975 am Bayerischen Staatsschauspiel unter Intendant Kurt Meisel Premiere und wurde bis in die Spielzeit 2001/2002 in mehr als 1000 Aufführungen mit dem unlängst verstorbenen Toni Berger in der Rolle des „Boandlkramer“ gezeigt.
Christian Stückl inszenierte Der Brandner Kaspar und das ewig Leben am Münchner Volkstheater. Die Premiere war am 30. März 2005. Mit dieser Inszenierung setzte der Intendant des Münchner Volkstheaters die Linie fort, die er schon mit der Geierwally und Der Räuber Kneißl und jetzt aktuell mit Peer Gynt (Premiere 25. März 2008) überaus erfolgreich verfolgt hat: bayerische Stoffe in Zusammenarbeit mit Maximilian Brückner und den Riederinger Musikanten zu interpretieren und musikalisch umzusetzen.
Über 160-mal spielte das Ensemble vor ausverkauftem Haus in München und war im November 2006 sogar an der Copacabana in Rio de Janeiro zu Gast.
Nach dem großen Erfolg des „Brandner Kaspars“ im Passionstheater im letzten Jahr gastiert am 23. und 24. Juli die Erfolgsinszenierung des Münchner Volkstheaters erneut in Oberammergau. Karten sind ab sofort erhältlich.