Und trotzdem erzählen die Opern zwei vollkommen unterschiedliche Geschichten: einmal als menschliche Tragödie (bei Krenek), einmal eine groteske Komödie (bei Weill).
»Schade, schade! Ich hätte dich geliebt!« Das Anhaltische Theater stellt im Rahmen des Kurt Weill Fest
2016, das unter dem Motto »Krenek, Weill und die Moderne« steht, zwei der markantesten Operneinakter der 1920er Jahre vor, die außergewöhnlich viele Parallelen aufweisen. Der Diktator von Ernst Krenek und Der Zar läßt sich photographieren von Kurt Weill stehen fur den selbstbewussten musikdramatischen Aufbruch ihrer gleichaltrigen Komponisten; sie wurden im Abstand von wenigen Monaten im selben Jahr 1928 uraufgefuhrt. Beide Werke stellen wie zahlreiche »Zeitopern« dieser Jahre die Welt der Epoche in pointierter Weise auf die Buhne – in beiden Fällen sind es hier Portraits von Diktatoren, auf die Attentate geplant sind. Die Opern nehmen zwar eine kritische Haltung zu autoritärer Herrschaft ein.
Doch im Fokus steht nicht die Politik, sondern der Mensch in der Gesellschaft der Moderne. Das betrifft nicht nur die Handlungsorte – ein mondänes Pariser Fotoatelier und ein nicht minder mondänes Schweizer Berghotel – sondern vor allem die Begegnungen zwischen den selbstbewusst-charismatischen Herrschern à la Mussolini und den bewaffneten Frauen, die sich ihnen nähern und sie herausfordern. Die Lösung der jeweiligen Konstellation ist bei Krenek archaisch tragisch, bei Weill höchst komisch.
Kooperation mit dem Kurt Weill Fest 2016
Text und Musik von Ernst Krenek (Der Diktator)
Musik von Kurt Weill, Text von Georg Kaiser (Der Zar läßt sich photographieren)
Der Diktator / Der Zar läßt sich photographieren
Musikalische Leitung Daniel Carlberg
Inszenierung Doris Sophia Heinrichsen
Buhnenbild Nicole Bergmann
Kostume Jessica Rohm
Chor Sebastian Kennerknecht
Dramaturgie Ronald Müller
Der Diktator
Der Diktator KS Ulf Paulsen
Charlotte, seine Frau Stefanie Kunschke
Der Offizier Albrecht Kludszuweit
Maria, seine Frau KS Iordanka Derilova
Ein Kurier, Ein Groom, Ein Krankenwärter, Ein Detektiv Statisterie des Anhaltischen Theaters
Der Zar läßt sich photographieren
Ein Zar von *** KS Ulf Paulsen
Angèle Stefanie Kunschke
Der Gehilfe David Ameln
Die falsche Angèle KS Iordanka Derilova
Der Boy Anne Weinkauf
Der falsche Gehilfe Alexander Nikolić
Der falsche Boy Kristina Baran
Der Anfuhrer Albrecht Kludszuweit
Der Begleiter des Zaren André Eckert
Erster Kriminalbeamter N.N.
Zweiter Kriminalbeamter Statisterie des Anhaltischen Theaters
Anhaltische Philharmonie Dessau
Opernchor des Anhaltischen Theaters
Alle Termine:
Sonntag, 28.2.2016 — 17 Uhr (Premiere
)
Samstag, 5.3.2016 — 16 Uhr
anhaltisches-theater.de/der_diktator-der_zar_laesst_sich_photographieren
anlässlich des Kurt Weill Festes werden zwei der kurzweiligsten und markantesten Operneinakter der 1920er
Jahre an einem Abend im Zeichen des Krimis und der
Satire zu erleben sein – und das nur an zweiexklusiven Vorstellungsterminen! (28.2. & 3.5.2016) Der Diktator von Ernst Krenek und Der Zar läßt sich
photographieren von Kurt Weill stehen fur den selbstbewussten Aufbruch ihrer Komponisten; sie wurden im
selben Jahr 1928 uraufgefuhrt. Beide Werke zeigen die Begegnung eines charismatischen Herrschers mit
einer selbstbewussten Frau, die ihn eigenhändig beseitigen will. Und trotzdem erzählen die Opern zwei
vollkommen unterschiedliche Geschichten: einmal als menschliche Tragödie (bei Krenek), einmal eine
groteske Komödie (bei Weill).