Sein Sozialverhalten ist durchtränkt von Misstrauen, und das Liebesglück seiner konsumfreudigen Kinder Élise und Cléante durchkreuzt er mit eigenen lukrativ erscheinenden Hochzeitsplänen. Doch im Geflecht aus Abhängigkeiten, egoistischen Manipulationen und Begehrlichkeiten laufen die Dinge anders als von Harpagon gewünscht und selbst im Taumel des unvermeidlichen Happy-Ends bleibt sein Blick nur auf eines gerichtet: seine Geldkassette.
Bei der Uraufführung 1668 fiel Molières frühkapitalistischer Titelheld beim Publikum durch: In den gesellschaftlichen Umbrüchen des 17. Jahrhunderts wird Geiz nicht länger als etwas Lächerliches, als Todsünde betrachtet, sondern die Kapitalanhäufung etabliert sich als Baustein einer neuen politischen Ökonomie.
Deutsch von Frank-Patrick Steckel
Regie Martin Laberenz
Bühne Volker Hintermeier
Kostüme Aino Laberenz
Dramaturgie Anika Steinhoff
Live-Musik The New Roman Empire
Mit
Michael Goldberg, Ole Lagerpusch, Franziska Machens, Andreas Döhler, Meike Droste, Harald Baumgartner, Anita Vulesica, Sebastian Grünewald
20. Mai 2015, 20.00 Uhr,
27. Mai 2015, 19.30 Uhr,
03. Juni 2015, 20.00 Uhr,
30. Juni 2015, 20.00 Uhr,
12. Juli 2015, 20.00 Uhr,