Also haben die antriebslosen, genusssüchtigen Narzissten Stress. Harpagon hingegen will raus aus dem Kreislauf des Kapitals und der Warenwelt. Er will halten – behalten, innehalten. Nix wegwerfen, denn da klebt ja überall die eigene Persönlichkeit dran! Durchaus anarchisch sitzt er auf seinem Geld, das er eigentlich nur in seinem ideellen Wert schätzt. In dieser Hinsicht ist es „das Reinste, was es gibt“.
Der Autor und Popmusiker PeterLicht, bekannt unter anderem durch seine Lieder vom Ende des Kapitalismus oder sein Buch Wir werden siegen!, hat Molières Komödien-Klassiker stark bearbeitet ins Heute geholt. Am Abend vor der Premiere spielt er in der Osnabrücker Lagerhalle die Lieder seines neuen Albums Ende der Beschwerde – zwei Songs sind der Komödie Der Geizige entnommen und werden auch auf der emma-Bühne gespielt.
Jörg Follert, der sechs eigene Elektro-Alben veröffentlicht hat, komponiert aus Lichts Liedern in Osnabrück eine neue Theatermusik. Er arbeitete bereits mit verschiedenen Film- und Theaterregisseuren wie Schorsch Kamerun und Sebastian Baumgarten zusammen. Es inszeniert Pedro Martins Beja, Regieabsolvent der Berliner Ernst-Busch-Schule, dessen Stück Wartopia bereits bei Spieltriebe 4 zu sehen war.
Inszenierung Pedro Martins Beja
Bühne/Kostüme Sophie du Vinage
Musik Jörg Follert
Dramaturgie Anja Sackarendt
Papa Harpagon Thomas Kienast
Cléante Patrick Berg
Elise Ellen Céline Günther
Valère Jakob Plutte
La Flèche Tilman Meyn
Onkeltante Jakob/Frosine Johannes Bussler