Natürlich, das muss er sein, und, welche Erlösung, er nimmt Geschenke an! Chlestakow, eine ordentlich verkrachte Existenz, wundert sich erst über all die Bürger, die ihn umschwänzeln. Bald begeistert ihn das Spiel, bei dem sie ihm alles hinterherwerfen: Geld, die eigene Tochter, die letzten Reste von Anstand und Vernunft.
Mit Nikolai Gogol macht die russische Dramatik des 19. Jahrhunderts einen Quantensprung. Der Vorläufer Tschechows, aber auch Kafkas hat mit Der Revisor, eigentlich einer Posse, eines der genialsten Stücke der Theatergeschichte geschrieben. Egal, in welchem politischen System es spielt, es beißt, es entlarvt, es spiegelt die immer gleiche Melange aus Angst, Gier und Opportunismus, durch die eine Gesellschaft verkrustet. Das Stück ist so beweglich, dass es sich in jeder Gegenwart neu erfindet.
Eine Koproduktion mit dem Théâtre National du Luxemburg und den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Inszenierung: Frank Hoffmann
Bühne: Christoph Rasche
Kostüme: Katharina Polheim
Licht: Zeljko Sestak
Dramaturgie und Musikauswahl: Andreas Wagner
Mit: Larisa Faber, Tatjana Pasztor; Marc Baum, Steve Karier, Bernd Michael Lade, Georg Luibl, Jean-Paul Maes, Georg Marin, Rolf Mautz, Raoul Schlechter, Jevgenij Sitochin