Für den hochverschuldeten Chef des jungen Russen und für alle, die ihn umgeben, ist der baldige Tod einer reichen uralten Tante die einzige Lebenshoffnung. Doch als ebendiese Tante plötzlich höchstpersönlich und putzmunter in Roulettenburg auftaucht und das Glückspiel für sich entdeckt, kommt nicht nur die Kugel in gefährliches Rollen ...
In der Zeit der Finanzkrisen scheint die Geldwirtschaft selbst zu einem Glücksspiel geworden zu sein. Was bei Dostojewski für eine existentielle Lebensphilosophie steht, für die Entwurzelung des Individuums, das in keiner sozialen Schicht mehr zu Hause sein darf, in keinem sozialen Netz eine Zuflucht findet, weder in einem Beruf noch in einer Familie Halt und Geborgenheit erlebt, gilt uns Heutigen längst als allgemeiner Zustand. Dostojewski beklagt ihn nicht. Für seine Figuren ist alles ein Spiel und sie verpassen mit großer Hingabe den Moment, an dem aus dem Spiel Ernst wird.
Regie: Christoph Werner | Bühne und Kostüme: Angela Baumgart | Puppen: Hagen Tilp | Musik: Sebastian Herzfeld
Mit: Sebastian Fortak, Katharina Kummer, Lars Frank, Kerstin Daley-Baradel, Nils Dreschke, Steffi König
Die nächsten Vorstellungen: 20. Oktober, 8. und 9. November jeweils um 20.30 Uhr.