Glück für Lazuli, denn der sollte eigentlich sein Leben auf dem Foltersessel aushauchen – als königliche Geburtstagsattraktion. Aus dem Delinquenten wird im Handumdrehen ein verhätschelter Protegé des Königs, der seine Privilegien allzu großzügig auslegt und mit der frisch angereisten Braut des Königs, Laoula, durchbrennt. Als übereifrige Polizisten das flüchtige Pärchen stellen und Lazuli dabei erschießen, fällt König Ouf, gelinde gesagt, in eine Depression.
Wunderbar grotesk kommt Emmanuel Chabriers Opéra-bouffe Der Stern daher, mit einem ganzen Bündel an bissigen Seitenhieben auf die Mächtigen dieser Erde, personifiziert im selbstherrlichen Ouf, dem »König der 23 Königreiche«. In puncto musikalischer Komik und Eleganz war Chabrier ein Meister, dessen früher Tod eine größere Bekanntheit über Frankreichs Grenzen hinaus leider bis heute verhindert hat. In Der Stern reihen sich gefühlvolle Couplets, vor Esprit sprühende Ensembles und doppelbödige Chornummern aneinander, dass es eine wahre Lust ist. Es lebe Ouf!
Opéra-bouffe in drei Akten // Text von Eugène Leterrier und Albert Guillaume Florent Vanloo // Gesangstexte in französischer Sprache mit deutschen Übertexten, Dialoge in deutscher Sprache
Musikalische Leitung Peter Kuhn
Inszenierung Robert Lehmeier
Bühne und Kostüme Tom Musch
Choreinstudierung Hagen Enke
Dramaturgie Jón Philipp von Linden
Mit Therese Berger, Victoria Granlund/Cornelie Isenbürger, Jacek Janiszewski, Susanne Kreusch, Sarah Kuffner, Eric Laporte, Dirk Mestmacher, Ulrich Neuweiler, Jean Tambouratzakis, Thomas Winter; Bielefelder Opernchor; Bielefelder Philharmoniker
Weitere Termine im November: 15.11.