Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
DER TORERO ODER LIEBE IM AKKORD, Opéra comique von Adolphe Adam, Wuppertaler Bühnen DER TORERO ODER LIEBE IM AKKORD, Opéra comique von Adolphe Adam, Wuppertaler...DER TORERO ODER LIEBE IM...

DER TORERO ODER LIEBE IM AKKORD, Opéra comique von Adolphe Adam, Wuppertaler Bühnen

Premiere; Sonntag, 19. Januar 2014, 18.00 Uhr bei Knipex, Alte Schmiede. -----

In einem idyllischen Garten in Barcelona spielt eine höchst unterhaltsame Ménage à trois: gelangweilt und zuhause eingesperrt von ihrem alten Ehemann Don Belflor – einem pensionierten Stierkämpfer und erfolglosen Frauenheld, den sie heiraten musste, weil ihr reicher Onkel sie sonst enterbt hätte – beginnt die ehemals gefeierte Sopranistin Coraline eine Affäre mit ihrem früheren Geliebten, dem Flötisten Tracolin.

Der nämlich hatte ihre Spur verfolgt, bis er die arme Eingesperrte schließlich aufgestöbert hatte. Mit virtuosem Flötenspiel gibt er sich zu erkennen und bietet Coraline seine Hilfe an: zunächst simuliert er einen anonymen Überfall auf Belflor und spielt gleich danach erfolgreich den Retter des alten Mannes. Durch diesen Trick ins Haus gekommen, versucht er den eitlen Torero in eine Affäre mit der angeblich hübschen, jungen Tänzerin Caritéa zu verwickeln. Misstrauisch verlangt Belflor einen Beweis der Liebe Caritéas und Tracolin verwendet in seiner Not den einzigen Brief, den er bei sich trägt: einen Liebesbrief Coralines an ihn selbst. Belflor jedoch genügt dieser »Beweis«, und sobald er zum Rendezvous aufgebrochen ist, berichtet Tracolin die ganze Geschichte genüsslich der erschrockenen Coraline. Sie nämlich hatte ihren Brief bei Belflor gesehen und schon das Auffliegen ihrer eigenen Affäre befürchtet. Doch schnell bekommt sie wieder Oberwasser und nutzt ihren Trumpf: der vom Stelldichein zurückkehrende Don Belflor muss alles gestehen, höchst verwundert, woher Coraline alles weiß, denn er selbst hatte sie zuvor sorgfältig eingesperrt. Was er nicht weiß: mittels eines vereinbarten Flötencodes spielt Tracolin ihr alle Missetaten Belflors vor, so dass diesem schließlich nichts anderes übrig bleibt, als um Vergebung zu flehen. Die gewährt Coraline gerne, allerdings unter einer Bedingung: Tracolin bleibt ihr Geliebter, was Don Belflor, der seinen durch Coraline und ihren Onkel gewonnenen Wohlstand nicht aufs Spiel setzen möchte, zähneknirschend akzeptiert.

 

Atemberaubende Koloraturen, der bezaubernde Charme und die luzide Eleganz französischer Musik,

kleine spanische Anklänge an Fandango, Cachucha und Follia sowie spritzige Dialoge sind das

Markenzeichen von Adolphe Adams virtuoser Komödie. Schon die Uraufführung an der Opéra- Comique in Paris 1849 wurde ein rauschender Erfolg, und Le Toréador blieb für Jahrzehnte fester

Bestandteil des Pariser Spielplanes. Grund genug für das Team der Erfolgsproduktion Der Barbier von

Barmen, dieses musikalische Juwel um die Frau, die die Männer nach ihrer Pfeife tanzen lässt, nun

erstmals in Wuppertal zu präsentieren.

 

Opéra comique in zwei Akten von Adolphe Adam

Libretto von Thomas Marie François Sauvage

 

Musikalische Leitung: Tobias Deutschmann

Inszenierung: Björn Reinke

Bühne und Kostüme: Monika Frenz

Dramaturgie: Ulrike Olbrich

Mit: Elena Fink (Coraline), Nathan Northrup (Tracolin), Dariusz Machej (Don Belflor)

 

Sinfonieorchester Wuppertal

 

Weitere Vorstellungen:

So., 23.2.2014 WSW Bus-Betriebshof Varresbeck

Mi., 02.4.2014 Mensa Universität Wuppertal

Mi., 09.4.2014 Stadtsparkasse Wuppertal

Mi., 07.5.2014 HAKO EVENT Arena

So., 11.5.2014 Riedel Communications

Mi., 14.5.2014 Johnson Controls

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 15 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑